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1. Von 1648 bis zur Gegenwart - S. 210

1911 - Leipzig : Quelle & Meyer
210 Das Zeitalter der Verfassungs- und Einheitskämpfe schlagen worden; die italienische Flotte besiegte Admiral Teget-h o f f bei L i s s a (20. Juli). Als aber die österreichische Südarmee zur Verteidigung Wiens abberufen wurde, drangen die Italiener wieder vor. am Main Auch die süddeutschen Truppen waren von der preußischen Main- armeeunter Vogel v. Falkenstein, dann unter Manteuffel, in einer Reihe von Gefechten zurückgedrängt worden, so daß die preußischen Truppen Würzburg und Nürnberg erreichten. Friede Napoleon Iii., der gehofft hatte, daß sich die beiden deutschen Mächte in einem langen Kriege zerfleischen würden, suchte gleich nach der Schlacht von Königgrätz als Vermittler aufzutreten. Österreich hatte ihm Venetien abgetreten, damit er es Italien überlasse und dieses vom Bündnis mit Preußen abwendig mache. Bismarck hielt es nicht für geraten, Napoleon schroff zurückzuweisen. Unter großen Schwierigkeiten setzte er es durch, daß König Wilhelm darauf verzichtete, Sachsen oder österreichisches Gebiet zu erwerben. Es kam am 26. Juli zum Waffenstillstand von Nikolsburg, dem der Friede zu Prag folgte (23. August). Österreich schied aus Deutschland aus und verzichtete zugunsten Preußens auf seine Rechte auf Schleswig-Holstein. Preußen verleibte außerdem Hannover, Kurhessen, Nassau und Frankfurt am Main ein. Den süddeutschen Staaten wurde ein günstiger Frieden gewährt. Am 3. Oktober erkannte zu Wien Österreich die Vereinigung Venetiens mit Italien an. § 183. Zeit des Norddeutschen Bundes. Erst durch die neuen Erwerbungen war Preußen ein in sich zusammenhängender Staat geworden, der von der Memel bis zur Mosel und von der Königsau bis zur Oppa fast ganz Norddeutschland umfaßte. Diese Machtstellung nutzte Bismarck nicht, wie ihm wohl geraten wurde, dazu aus, den Absolutismus in Preußen wieder einzuführen. Vielmehr bot er dem Land-Ende des tag die Hand zur Versöhnung, indem er Indemnität für die ohne ver-Kpreißenin fassungsmäßige Genehmigung geleisteten Ausgaben nachsuchte und damit das parlamentarische Bewilligungsrecht anerkannte. Das am Tage von Königgrätz gewählte Abgeordnetenhaus, in dem die neugegründete nationalliberale Partei einflußreich wurde, nahm die zur Versöhnung dargebotene Hand an und sprach mit der Annahme des Indemnitätsgesuches der Regierung ihr Vertrauen aus (September 1866). Nun konnte Bismarck an die Lösung der deutschen Frage gehen. Zwar durfte er, um Napoleon Iii. nicht zu verletzen, die süddeutschen Staaten Bayern, Württemberg, Hessen-Darmstadt und Baden Bündnisse nicht in ein engeres Bundesverhältnis zu Preußen bringen; aber ^utechen * es gelang ihm, heimlich Schutz- und Trutzbündnisse mit ihnen zu Staaten schließen, nach denen ihre Truppen nach preußischem Muster organisiert werden und im Fall eines Krieges unter den Befehl des Königs von Preußen treten sollten.
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