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1. Von 1648 bis zur Gegenwart - S. 230

1911 - Leipzig : Quelle & Meyer
230 Das Deutsche Reich und die Weltpolitik Berliner Kongreß Annexion von Bosnien und der Herzegowina (§ 201) einen großen Erfolg zu erzielen, der das österreichische Staatsgefühl stärkte. § 201. Die Balkanstaaten. Die altersschwache Türkei war seit dem 18. Jahrhundert ein Spielball der europäischen Mächte, welche die inneren Wirren des Balkanstaates benutzten, um für sich Vorteile im Orient zu erringen. In den Grenzländern brachen fortwährend Aufstände aus, welche die Türken grausam "unterdrückten. 1876 erhoben sich die Herzegowina, Montenegro und Serbien; Bulgarien folgte. Als die Türkei Sieger blieb, erklärte Rußland, das eine Kräftigung der Pforte nicht dulden wollte, den Krieg, der nach Kämpfen bei Plewna und am Schipkapaß die Russen bis dicht vor Konstantinopel führte. Rumänien stand auf Rußlands Seite. Nun aber mischten sich die anderen Mächte ein, und die Regelung der orientalischen Frage wurde dem Berliner Kongreß übertragen, der unter Bismarcks Vorsitz tagte. Montenegro, 1878 Serbien und Rumänien wurden unabhängig. Zwischen der Donau und dem Balkan errichteten die Mächte das Fürstentum Bulgarien. Ostrumelien blieb unter türkischer Oberhoheit, erhielt aber eigene Verwaltung unter einem christlichen Generalgouverneur. Österreich bekam die Verwaltung von Bosnien und der Herzegowina (§ 200), Rußland Batum und Kars (§ 202). Die politische Gleichberechtigung aller Konfessionen im türkischen Reiche wurde von der Pforte ausdrücklich zugesichert. Von den Staaten auf einst tür-Rumänien kischen Gebieten hatte sich besonders Rumänien entwickelt unter dem tüchtigen Fürsten Karl (Gemahlin Carmen Sylva). Auf dem Berliner Kongreß wurde es für unabhängig erklärt; 1881 nahm Karl den Serbien Königstitel an. In Serbien war eine Thronumwälzung nach der anderen gefolgt, da die Anhänger der Karageorgiewitsch und Obreno-witsch sich bekämpften. Der Fürst Milan proklamierte sich 1882 zum König von Serbien. Er wurde in unglückliche Kämpfe mit Bulgarien verwickelt und dankte 1889 zugunsten seines unmündigen Sohnes Alexander I. ab. Dieser wurde 1903 ermordet. Peter Karageorgiewitsch bestieg den Thron. Auch die Griechen waren nicht Griechen- zur Ruhe gekommen. König Otto mußte, da er sich den ,,groß-land griechischen“ Plänen verschloß, abdanken; 1863 wurde der dänische Prinz Georg auf den Thron berufen (Stammtafel). Die Rückgabe der Jonischen Inseln durch England vergrößerte das Staatsgebiet. 1897 geriet Griechenland wegen eines Aufstandes in Kreta in einen Krieg mit der Türkei, in dem es empfindlich geschlagen wurde. Kreta erhielt auf Verlangen der Großmächte eine selbständige Verwaltung, Bulgarien blieb aber unter türkischer Oberhoheit. In Bulgarien kam 1879 ein Neffe des Zaren, Alexander von Battenberg, auf den Thron. Er vereinigte 1885 Ostrumelien mit Bulgarien. Nach seiner Vertreibung folgte Ferdinand von Koburg-Kohary (Stammtafel), der sich im
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