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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 76

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 76 — 2. Hindus Scßüola. Nun schloß porsenna die Stadt mit seinem Heere ein, sodaß die Belagerten in große Hot gerieten. Schon wütete eine furchtbare Hungersnot unter ihnen, und lange konnten sie sich nicht mehr gegen die Feinde behaupten. Da entschloß sich ein römischer Jüngling, Mtucius Scävola, zu einer verwegnen Tat. Er ging verkleidet in das feindliche Lager, trat in das Zelt des Königs und erstach dort einen vornehm gekleideten Mann, den er für den König ansah. Hb er er hatte sich geirrt: der (Ermordete war des Königs Schreiber. Dtucius wurde ergriffen, entwaffnet und vom König verhört. Da sprach er herzhaft: „Ich wollte dich selber töten, porsenna, und scheue den eignen Tod nicht. Denn ein Römer weiß auch das äußerste zu leiden für sein Vaterland. Dir aber ist der Untergang gewiß; denn eine große Zahl römischer Jünglinge hat sich gegen dein Leben verschworen, und was mir mißlungen ist, das wird ein anderer vollbringen." Der König rief grimmig: „Henne sogleich die Verschwörer, oder ich lasse dich lebendig verbrennen!" Ntucius aber erwiderte ruhig: „Stehe, porsenna, wie wenig deine Drohung mich schreckt!" Dabei streckte er seine rechte Hand in die Flamme eines nahestehenden Feuerbeckens und ließ sie verbrennen. Da ergriff Staunen und Grausen alle, die das sahen. Der König aberließ ihn vom Feuer wegreißen und rief: „Gehe hin ungestraft! Du hast feindlicher an dir gehandelt als an mir." Und er bekam solche Furcht vor der Tapferkeit der Römer, daß er eilig Frieden mit ihnen machte und in sein Land zurückzog. Der alte Tarqumms aber erlangte seine Herrschaft nicht wieder und starb in der Verbannung. 34. Die Patrizier und Plebejer. t. Die Not der Plebejer. Seitdem in Rom kein König mehr herrschte, erhob sich unter den (Einwohnern Uneinigkeit und Zwietracht, die oft zu heftigen Kämpfen führte. Die vornehmen, ober wie man sie nannte, die Patrizier, hatten alle Gewalt in Händen und drückten hart auf ihre niederen Mitbürger, Me Plebejer. Jedes Jahr gab es Krieg mit den Nachbarvölkern; da mußten die Bürger ins Feld ziehen. Rber wer bestellte dann dem geringen Manne seine Äcker, die ihn mit seiner Familie ernähren mußten? Knechte konnte er nicht halten, wie die Patrizier taten, und so blieben seine Felder oft unbebaut liegen. Wenn er dann siegreich aus der Schlacht heimkehrte, fand er daheim oft bittere Not. Ging er zu einem Patrizier und borgte Geld, so mußte er hohe Zinsen zahlen, und wenn er diese nicht pünktlich brachte,
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