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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 55

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 55 — land. 3rt dieser Zeit fremder Zwischenherrschast, des Interregnums, brach allenthalben im Reiche Unordnung und Verwirrung aus. Keilt Gesetz galt mehr; das rohe Faustrecht, der Speer der Raubritter herrschten ungehemmt. (Ein solcher Zustand konnte nicht fortdauern, wenn das Reich sich nicht völlig auslösen sollte. Das fühlten endlich auch die deutschen Fürsten; sie beschlossen, wieder einen Kaiser zu wählen, der Hecht und Gerechtigkeit handhaben und die zerstörte (Dränung wiederherstellen sollte. 2. Der Graf von Habsburg. Ris die Fürsten zur Wahl versammelt waren, nannte der (Erzbischof von Mainz den schwäbischen Grafen Rudolf von fjabsburg. Der war nicht mächtig an Land und Leuten, aber ein tapferer, kluger und biederer Herr, fluch rühmte man seine Frömmigkeit. (Einst, so erzählt die Sage von ihm, ritt er von seinem Stammschloß, der Habsburg im heutigen Schweizer-Kanton Aargau, zur Jagd aus. Da begegnete ihm ein Priester, der einem Sterbenden das heilige Abendmahl reichen wollte. Sein weg führte über einenbach, dessen Steg durch die Gewalt des angeschwollenen Wassers weggerissen war. Kaum sah Rudolf, wie der Priester sich anschickte, den Bach zu durchwaten, als er vom Pferde stieg und den Priester aufsitzen ließ. Am nächsten Tage brachte dieser das Tier dem Grafen zurück; der aber sprach: „Das sei ferne, daß ich zu Jagd und Streit das Roß wieder bestiege, das den Leib meines Heilandes getragen hat. (Es gehöre dir fortan zu ähnlichen Diensten." — Auch der Erzbischof von Mainz hatte Rudolfs Freundlichkeit erfahren. Ais er in jenen gefahrvollen Zeiten eine Reife nach Rom machte, geleitete ihn der Graf sicher über die Alpen. Da sprach der (Erzbischof beim Abschied: „wollte Gott, Herr Graf, ich lebte noch so lange, daß ich (Euch den mir geleisteten Dienst vergelten könnte!" Jetzt gedachte der (Erzbischof dieses Versprechens. Auf seinen Vorschlag wurde Rudolf zum Kaiser erwählt (1273). 3. Rudolf und Gttokar. Die Krönung geschah zu Aachen. Ais die Fürsten dem neuen Kaiser Treue schwören wollten, fehlte zufällig das Reichszepter, auf das der Lid geleistet zu werden pflegte. Da ergriff Rudolf rasch ein Kruzifix und sagte: „Dies Zeichen, in dem die Welt erlöset ist, wird die Stelle des Zepters vertreten können." Und die Fürsten leisteten darauf die Huldigung. Nur einer war nicht in Aachen erschienen und weigerte sich, Rudolf als Kaiser anzuerkennen. Das war der mächtige Böhmenfürst Gttökar, der den Königstitel führte und seine Herrschaft weithin über die österreichischen Länder
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