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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 100

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 100 — König, daß sie lange zögerten, sich ihm anzuschließen. Die Kurfürsten von Brandenburg und Sachsen verweigerten ihm den Durchzug durch ihr Land. So konnte Gustav dem hartbedrängten protestantischen Magdeburg keine Hilfe mehr bringen. Die Stadt wurde von Tillq erobert. Ihr Schicksal war furchtbar. Als die wilden Kriegsscharen im Sturme eindrangen, erfolgte ein Blutbad, wie es noch keine deutsche Stadt in ihren Mauern gesehen hatte. Kein Alter, kein Geschlecht fand Schonung. Inmitten des Mordgewühls wirbelten allerorten flammen empor und verwandelten die ganze Stadt in ein qualmendes Feuermeer. In kaum zehn Stunden war das reiche, mächtige Magdeburg ein Aschenhaufen. Hur der schöne Dom, eine andere Kirche und einige Fischerhütten standen noch. Dort 30000 (Einwohnern retteten kaum 1500 das Leben. 3. Gustav Adolfs Lieg bei Vreilenfeld. Gustav Adolfs fjerz blutete, als er Magdeburgs Unglück erfuhr; den Kurfürsten von Sachsen aber, dessen unentschlossenes Zaudern die Rettung der Stadt verhindert hatte, erfaßte verzweislung, als jetzt Tilly in sein Land einbrach. Nun bat er Gustav um f)ilfe. In kurzem stand der Schweden-König mit seinem Heere dem nie besiegten kaiserlichen Feldherrn gegenüber. Bei Breitenfeld nördlich von Leipzig kam es zur Schlacht; die Schweden erfochten einen vollständigen Sieg. Kaum entrann der greise Tilly dem Tode. (Ein schwedischer Rittmeister setzte dem Fliehenden nach, schlug ihn mit umgekehrter Pistole auf den Kopf und hätte ihn getötet, wenn dem alten Feldherrn nicht ein Reiter zu Hilfe gekommen wäre, der den Verfolger erschoß. Gustav Adolf aber kniete auf dem Schlachtfelde nieder und dankte Gott für den Sieg. 4. Gustav Adolfs Siegeszug durch Deutschland. Die Folgen des Sieges bei Breitenseid waren gewaltig. Alle Vorteile, die der Kaiser in den langen Kriegsjahren errungen hatte, waren verloren. Ganz Deutschland stand dem Schwedenkönige offen. Im Triumphe zog er durch die Lande bis zum Rhein; überall begrüßte das protestantische Volk den Retter seines Glaubens, den milden, leutseligen Helden mit begeistertem Jubel. Ais er sich dann gegen Bayern wandte, stellte sich ihm am Lech Tillq zum letztenmal mit einem Heere entgegen. Aber der „alte Korporal", wie Gustav Aböls ihn nannte, warb besiegt, verwundet und starb. Die katholischen Bayern zitterten vor des Königs Ankunft; sie hatten seinen Zorn durch grausame Miß" Handlung einzelner Schweden gereizt. Aber gnädig empfing er die Abgesandten, die ihm bic Schlüssel der Stadt München überreichten.
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