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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 102

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 102 — Adolf suchte vergebens tdallensteins festes Lager zu erstürmen. Vieser wandte sich gegen Sachsen; der Schroebenfoönig eilte ihm nach. Huf seinem Zuge durch Sachsen empfing ihn das Volk wie seinen rettenden Engel, von allen Seiten drängte es sich jubelnd an ihn heran, fiel vor ihm auf die Knie und suchte die Scheide seines Schwertes, den Saum seines Kleides zu küssen „Reh," sagte der König traurig, „ich fürchte, daß mich (Bott wegen der Torheit dieser Leute strafen werde. 3st es nicht, als ob sie mich zu ihrem Hbgotte machten? löte leicht konnte der (Bott, der die Stolzen demütigt, sie und mich empfinden lassen, daß ich nichts bin, als ein schwacher sterblicher Mensch!" 3. Oie Schlacht bei Lützen. Bei dem Städtchen Lützen, nicht weit von Leipzig, erreichte der König Xdallenfteins Heer. Rn einem kalten Herbstmorgen, am 16. November 1632, während dichter Uebel die Gegend bedeckte, bereiteten sich die Schweden zur Schlacht. Der König sinkt betend auf die Knie, mit ihm sein ganzes Heer. Begleitet von pauken- und Trompetenschall erbraust der (Besang: „(Ein feste Burg ist unser (Bott." Gegen mittag bricht die Sonne durch den Hebel. Da schwingt sich der König auf sein Streitroß und ruft: „Nun wollen wir dran! Das walt' der liebe (Bott! Jesu, Jesu, hilf mir heut streiten zu deines Namens (Ehre!" Mit dem Feldgeschrei: „Gott mit uns!" stürmen die Schweden gegen die Wallensteinischen an. (Es entsteht ein verzweifelter Kampf; hin und her schwankt der Steg. (Endlich bringt der schwedische rechte Flügel, von Gustav Rdolf geführt, siegreich durch und jagt die Heinde fliehend vor sich her. Da erfährt der König, sein linker Flügel wanke. Schnell eilt er dorthin; nur wenige körnten ihm folgen. Sein Ungestüm bringt ihn zu nahe an den Feind: er erhält einen Schuß in den linken Rrm, gleich darauf einen zweiten durch den Rücken. Mit dem Seufzer: „Mein Gott! mein Gott!" sinkt er vom Pferde. Des Königs Tod erfüllt die Schweden mit glühendem Rachedurst. Grimmig stürzen sie sich auf die Feinde und werfen alles vor sich nieder. Nichts hilft es den Kaiserlichen, daß der kühne Reitergen^ral Pappenheim ihnen frische Truppen zuführt (Er selber fällt, und nun ist der Sieg errungen. Mit dem Rufe: „Der Pappenheimer ist tot, die Schweden kommen über uns!" ergreifen die Kaiserlichen die Flucht. Aber der Verlust ihres Königs nahm den Schweden die Siegesfreude. Erst am andern Tage fanden sie seinen Leichnam, der Kleider beraubt, bedeckt mit Blut und vielen Wunden. Er wurde zuerst nach Weißenfels, von dort nach Schweden gebracht und zu Stockholm bestattet. Die Stätte, wo er auf dem Schlachtfelde
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