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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 108

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 108 — eins der bedeutungsvollsten Gebiete seines Landes. — weitere schwere Kämpfe hatte der Kurfürst mit dem mächtigsten Herrscher seiner Zeit zu bestehen, mit dem Franzosenkönig Ludwig Xiv. 48. Die Zeit Ludwigs Xiv. t. Ludwig Xiv. (1643—1715). Ludwig, der Enkel des guten Königs Heinrich Iv. (s. Nr. 41), kam als fünfjähriges Kind auf den Thron und hat 72 Jahre regiert. Diese lange Regierung ist für ganz (Europa sehr merkwürdig geworden. Solange der König noch ein Kind war, leitete ein kluger Minister, der Kardinal Mazarin, die Regierung. Rls Ludwig aber mündig geworden war, wollte er ganz selbständig regieren. „Der Staat bin ich," sagte er selbstbewußt. So wurde er ein eigenwilliger König, der keinen Widerspruch duldete. Hicht allein in Frankreich wollte er Alleinherrscher, sondern auch unter allen andern Fürsten (Europas der mächtigste sein. 3n der Cat verstand er zu regieren. Rn der Spitze seiner Heere standen die tüchtigsten Feldherren; die innere Verwaltung führten treffliche Minister. (Er ließ neue Seehäfen bauen und andre vergrößern; er ließ Kanäle durch das Land führen, so daß die überseeischen Waren bequem hineinkamen und die (Erzeugnisse Frankreichs überallhin gebracht werden konnten, wo man sie begehrte. Da gediehen Handel und Schiffahrt, Gewerbe und Ackerbau, und Frankreich wurde ein reiches Land. 3n Künsten und Wissenschaften hatte es sein goldnes Zeitalter. Der König unterstützte die Dichter, Künstler und Gelehrten mit freigebiger Hand, zog sie an seinen Hof und ließ durch sie seinen Ruhm der Welt verkünden. Rber an dem Hofe herrschte eine unmäßige Pracht. Ruf den kostbaren Schlössern, die Ludwig erbaut hatte, drängte ein glänzendes Fest das andre. Da sah man den König umgeben von einem Heere von Schmeichlern. Man nannte ihn den Großen, man pries seine Weisheit höher als die des Salomo. Tausende von Menschen waren einzig für sein Vergnügen beschäftigt. Seine ganze Umgebung war in Kleidung, (Bang, Benehmen an genau vorgeschriebene Regeln gebunden. R^e Gebräuche zielten darauf hin, die Majestät des Königs zu erhöhen. Der Rufwand, die Verschwendung kannte keine Grenzen. Dieser Glanz verführte die herzen und verdarb die Sitten nicht nur in Frankreich, sondern auch in Deutschland. 2. Französische Sitten In Deutschland. Der Dreißig" fahrige Krieg hatte Deutschlands Macht vernichtet und das Reich i" einen lockern Staatenbund verwandelt. Der Wohlstand des Landes
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