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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 221

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 221 — hofften. Namentlich Rußland wollte gern in dem Bosporus und den Dardanellen die Durchfahrt vom Schwarzen ins Mittelmeer gewinnen, dazu Konftantinopel als die frühere Hauptstadt der griechisch-katholischen Kirche, der ja die Russen angehören. Infolge der Schwäche der Türkei mischten sich fortwährend die Großmächte in ihre Angelegenheiten, forderten namentlich, das allerdings mit gewissem Recht, bessere Behandlung der Raja, der türkischen Christen. Die Türkei versprach Quch zum Schein immerfort solche Reformen, ließ aber alles beim üblen Alten. Jedoch entstand in den siebziger Jahren in den Jungtürken eine Partei, die eine Wiedergeburt der Türkei aus eigener Kraft er, strebt und zu großer Bedeutung gelangt ist. Bis zum Jahre 1876 gehörten zur Türkei noch das heutige Bulgarien, Bosnien und dieherzegowina; tributpflichtig war ihr Rumänien, säst unabhängig waren Serbien und Montenegro. Griechenland hatte sich bereits in langjährigen Kämpfen (1821—1829) vom türkischen 3oche losgerungen. 3m Jahre 1876 empörte sich Bulgarien, und auch Serbien und Montenegro begannen Krieg, von Rußland ermuntert und mit Soldaten heimlich unterstützt. Hber die drei allein hatten keinen Erfolg. Run trat Rußland offen in den Krieg ein. Zuerst wurden die Aussen geschlagen; dann aber drangen sie, von den Rumänen unter ihrem Fürsten Karl von hohenzollern-Siginanngen wirksam unterstützt, in blutigen Kämpfen über das Balkangebirge bis zum Ittarmara-tfteer vor, also fast bis Konstantinopel. Run willigten, im Frieden von Tan Stefano, die Türken in die schwersten Bedingungen. Diesen Triumph gönnten aber de^n Russen die anderen Großmächte, voran (Eng-fand, nicht; unter ihrem Druck auf Rußland bekam die Türkei in dem berliner Kongreß (1878 unter Leitung des Fürsten Bismarck) bessere Sftebensbedingungen. Immerhin wurden Serbien und Montenegro, beide vergrößert, Rumänien und Bulgarien nördlich vom Balkan ganz frei; Bulgarien südlich vom Balkan blieb der Türkei tributpflichtig, bis es 1908 diese Fesseln abwarf. Die Herzegowina und Bosnien blieben türkisch, aber unter österreich-ungarischer Verwaltung; 1908 verleibte Österreich-Ungarn sich beide Länder ganz ein. , Wie schon diese beiden späteren Veränderungen zeigen, war keiner ker hauptbeteiligten mit dem (Ergebnis des Berliner Kongresses zu-hieben; am wenigsten Rußland, das durch fortgesetzte Treibereien weiter dazu beitrug, die Balkanhalbinsel in Unruhe, als „Wetter-Kinkel (Europas" zu erhalten. Ein neuer Krieg der Griechen gegen die Türkei (1896—1897) blieb ergebnislos, aber als die Türkei (1912)
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