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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 28

1918 - Leipzig : Voigtländer
- 28 - er die Truchsessen, sprang die Stiege hinan und rief laut in den Saal hinein: „Hagen, mein Bruder, höre meine Not! Tot liegen alle unsere Knechte von der Hunnen Hand! Huf zum Kampf, jetzt geht es uns ans Leben!" Wie schnellte da Hagen vom Sitze auf! „hüte die Tür," rief er dem Bruder zu, „daß uns keiner entrinne!" Und er zog sein Schwert und führte einen Schlag. Der traf Kriemhildens Söhnlein, also daß das Haupt in der Mutter Schoß sprang. Da blieb kein Schwert mehr in der Scheide, von den Sitzen sprangen sie, Burgunden und Hunnen, hnd es ging an ein Streiten, daß der Saal unter ihren hieben erdröhnte, wild tobte der Kampf allenthalben, so daß auch Etzel und Kriemhilde in Gefahr kamen. In ihrer Not wandte sich die Königin wieder an Herrn Dietrich von Bern und beschwor ihn, sie zu retten. Da ließ der Held seine mächtige Stimme erschallen, daß sie gleich eines Büffelhorns Ton durch den Saal dröhnte und die Kämpfenden innehielten, um zu lauschen. Und er rief: „höre mich, Günther! Laß mich und meine Mannen Frieden genießen, denn wir hegen keinen haß gegen euch. Leid wäre es uns, das Schwert gegen euch ziehen zu müssen." Des freute sich Günther und rief dawider, Dietrich möge aus dem Saale führen, wen er wolle. Da gebot dieser den Seinen abzuziehen, nahm Etzel und Kriemhilde schützend in seine ctrme und verließ mit ihnen die Halle. 3hm folgte Rübeger und die von Bechlaren, denn auch ihm war es kummervoll, gegen feint lieben Gäste und Derwanbten zu streiten. Dann aber warb der Kampf fortgesetzt. Mann um Mann fiel unter den Streichen der Nibelungen, bis der letzte der Hunnen erschlagen war. Aber draußen standen ihrer noch ungezählte Scharen, also daß die Burgunden in dem Saale gefangen waren. Da gingen sie baran, Raum zu schaffen zu neuem Kampfe, schleppten die Toten und Idunben Zur Tür und warfen sie die Stiege hinunter. Dann setzten sich die Kampfmüben nieber, um zu ruhen; benn keinen Hunnen gelüstete jetzt nach fernerem Streite, ba bi« furchtbarsten der Burgunben, Volker und Hagen, den (Eingang bewachten. Durch Spottreben reizten beide die Zeinbe, so daß König (Etzel, so alt er war, nach Waffen rief und gegen sie anbringen wollte. Doch Kriemhilbe flehte ihn an, seines Lebens zu schonen, und traurig ließ er ab. Die Königin bot großen Lohn dem, der ihr Hagen erschlüge, benn nur an des einen Tod wollte sie ihre Rache erfättigen. Rber keiner von den Hunnen wagte ihn zu bestehen. Nur 3ring, ein Markgraf aus Dänenlanb, lief ihn an und tauschte mit ihm manch kräftigen Schlag; ihm nach stürmten
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