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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 84

1905 - Leipzig : Voigtländer
— 84 - Alexanders Reiter fanden den unglücklichen König blutbedeckt in den letzten Zügen. Er bat sie um einen Trunk für seine lechzende Zunge, und ein Macedonier reichte ihm etwas Wasser. Erquickt sprach der Sterbende: „Freund, das ist mein größter Schmerz, daß ich dir deine Wohltat nicht einmal vergelten kann; aber Alexander wird sie dir vergelten. Und Alexander werden die Götter die Großmut lohnen, die er an meiner Mutter, meiner Gemahlin und meinen Kindern geübt hat. Ich reiche ihm hier durch dich meine Rechte." Der Soldat ergriff die schon erstarrende Hand, und Darius verschied. Gleich darauf kam Alexander herbeigeritten. Er war sehr bewegt bei dem Anblick, breitete seinen Mantel über den königlichen Leichnam und ließ ihn mit großer Pracht bestatten. Der schändliche Mörder aber, den er bald darauf gefangen nahm, wurde hingerichtet. 37. Alexanders letzte Taten. 1. Alexander und Klitus. Alexander war jetzt Herr des ganzen großen Perserreichcs. (S. die rote Grenzlinie auf Karte I.) Er legte den persischen Königsschmuck an, umgab sich nach Art der persischen Könige mit einem glänzenden Hofstaate und forderte, daß man nach morgenländischer Sitte sich vor ihm niederwerfen sollte. Schmeichler priesen seine Taten über alle Maßen und machten ihn dadurch so übermütig, daß er sich sogar zu Grausamkeiten hinreißen ließ. Einst, bei einem schwelgerischen Gelage wurde er über die größten Helden des Altertums erhoben und einem Gotte gleichgestellt. Sein Feldherr Klitus widersprach heftig diesen Lobeserhebungen. „Alexander,", ries er vom Weine erhitzt, „Alexander hat seine Taten nicht allein verrichtet; das meiste haben seine Krieger getan. Größer als er war sein Vater Philippus." Man sah, wie Alexander über diese Reden von Zorn erglühte, und führte Klitus rasch hinweg. Aber bald kehrte dieser in den Saal zurück und wiederholte noch eifriger seine vorige Behauptung. Da riß Alexander, außer sich vor Wut, einem der Umstehenden die Lanze aus der Hand und durchbohrte denselben Mann, der ihm in der ersten Schlacht gegen die Perser das Leben gerettet hatte. Alsbald ergriff ihn Reue und Entsetzen über seine blutige Tat. Drei Tage lang wollte er weder essen noch trinken, lag weinend und seufzend auf seinem Lager und rief unaufhörlich: „Klitus, Klitus!" Nur allmählich gelang es dem Zuspruch seiner Freunde, ihn zu beruhigen. 2. Alexander in Indien. Alexanders unersättliche Ruhmbegierde trieb ihn zu neuen Taten. Auch Indien, das reiche Land
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