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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 94

1905 - Leipzig : Voigtländer
— 94 — Veturla und seine Gattin Volumnla, die ihre beiden Knaben an der Hand dein Vater entgegenführte. Dem konnte der starre Mann nicht widerstehen. Als ihn die alte Mutter fragte, ob sie denn einen Verräter des Vaterlandes zum Sohne haben sollte, rief er aus: „O Mutter, Mutter! Du hast Rom gerettet, aber deinen Sohn verloren." Er führte das Heer zurück ins Volskerland und blieb dort als Verbannter bis zu seinem Tode. 4. Die Jehnmanner. Doch auch jetzt hatten die Plebejer noch manches zu erleiden. Die Richter, die nur aus den Patriziern gewählt werden durften, entschieden in Streitigkeiten nach altem Herkommen oder nach ihrem Gutdünken, da es in Rom noch keine geschrieben Gesetze gab. Die Plebejer klagten daher über Willkür und verlangten feste, aufgezeichnete Gesetze. Ungern gaben die Patrizier nach und beauftragten angesehene Männer mit der Gesetzgebung. Weil ihrer zehn waren, nannte man sie die Z e h n m ä n n e r. Bis zur Vollendung ihres Werkes wurde ihnen zugleich die Regierung des Staates übertragen. Sie brachten auch endlich Gesetze zustande, die auf zwölf Tafeln eingegraben und öffentlich aufgestellt wurden. Aber nun wollten sie von der Herrschaft nicht zurücktreten und drückten das Volk durch arge Gewalttaten. Die schwerste Untat beging der vornehmste unter ihnen, Appius Claudius. Er ließ die Tochter eines tapfern Kriegers, Virginia, auf offener Straße ergreifen, um sie zu feiner Sklavin zu machen. Schon wurde das arme Mädchen fortgeführt, da eilte der Vater herbei, und weil er seine Tochter aus der Gewalt des mächtigen Mannes nicht mehr befreien konnte, ergriff er ein Messer und stieß es ihr ins Herz. Denn lieber wollte er sein Kind töten, als es dem schändlichen Appius überlasten. Diese gräßliche Tat brachte das ganze Volk in Aufruhr: die verhaßten Zehnmänner wurden abgesetzt, Appius aber in den Kerker geworfen, wo er sich entleibte. Die Regierung des Staates kam wieder an die Konsuln. 44, Die Gallier in Rom. — Aussöhnung der Stände. 1. Die Kriege der Römer. Wir haben schon erwähnt, daß die Römer beinahe unaufhörlich Krieg führten. Denn sie waren ein tapferes kampfbegieriges Volk, dem der Krieg die liebste Beschäftigung war. Ihre Stadt immer größer und mächtiger zu machen, ihr anfänglich so kleines Gebiet immer weiter auszudehnen und über andere Völker zu herrschen, darauf war all ihr Trachten gerichtet. Fast alle Kriege, die sie unternahmen, führten sie siegreich zu Ende. Wurden sie auch dann
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