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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 41

1905 - Leipzig : Voigtländer
— 41 — lehnte sich wider den Vater auf. Er erklärte: „Einem Vater, auf dem der Bannfluch ruht, bin ich keinen Gehorsam schuldig," und ging darauf aus, sich selbst zum Kaiser wählen zu lassen. Als aber der alte Heinrich mit einem ansehnlichen Heere gegen ihn zog, ward ihm bange: er eilte zu dem Vater, warf sich ihm zu Füßen und bat ihn unter vielen Tränen um Verzeihung. Der Kaiser glaubte den Schwüren des Heuchlers und entließ seine Kriegsleute. 2. Heinrichs Iv. Ende. Bald aber ward der Verrat offenbar. Der Empörer nahm den wehrlosen Vater gefangen, ließ ihn nach Ingelheim am Rhein bringen und zwang ihn hier, im Palaste Karls des Großen, in Gegenwart mehrerer Fürsten der Regierung zu entsagen. Weder Bitten noch Tränen des Vaters rührten des entarteten Sohnes Herz. Bald darauf starb der alte Kaiser vor Gram. Fünf Jahre noch mußte die Leiche des Gebannten an ungeweihtem Orte über der Erde stehen. Da erst wurde der Bann aufgehoben und der Kaiser feierlich im Dome zu Speyer bestattet. — Mit seinem Sohne, der als Heinrich V. 19 Jahre regierte, starb das Geschlecht der fränkischen Kaiser aus. 2\. Der erste Rreuzzug. 1. Die Not der Pilger in Jerusalem. Schon in früher Zeit war es Sitte, Pilgerreisen nach dem gelobten Lande zu unternehmen, um an den heiligen Stätten zu beten, wo der Heiland gelebt hatte und gestorben war. Besonders häufig wurden die Reisen, die man auch Wallfahrten nannte, seit der Zeit Konstantins, des ersten christlichen Kaisers. Dieser hatte in Jerusalem die prachtvolle heilige Grabeskirche erbaut, und seine Mutter Helena, die noch in hohem Alter nach Palästina gepilgert war, hatte dort an mehreren Orten Kirchen und Kapellen gestiftet. Von nun an war Jerusalem nie leer an Pilgern. Auch als die Araber das Land in Besitz genommen hatten (Nr. 9), dauerten die Wallfahrten fort, und die Christen wurden in ihren Andachtübungen nicht gestört. Erst als die rohen Türken Jerusalem eroberten, änderte sich das. Die Christen wurden schnöde mißhandelt, die heiligen Orte entweiht und geplündert. Wehklagend kamen die Pilger nach Europa zurück und erzählten von dem Jammer in Jerusalem. 2. Peter von Amiens. Keiner verstand diese Not so feurig zu schildern, als der französische Einsiedler Peter von Amiens. Auf einer Wallfahrt nach Jerusalem hatte er selbst die Greuel angesehen, welche die Türken verübten. Er begab sich nach Rom zum Papste
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