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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 56

1905 - Leipzig : Voigtländer
— 56 — nackig. Da zog Rudolf den Beutel hervor und fragte den Wirt finster anblickend: „Kennst du diesen Beutel?" Darüber erschrak der Dieb heftig, fiel auf die Kniee nieder und bat um Gnade, mußte aber für seine Schalkheit am Galgen büßen. 7. Rudolfs Tod. Achtzehn Jahre lang hatte Rudolf dein Deutschen Reiche vorgestanden. Nach Italien zog er nie. Er verglich das Land, in dem so viele deutsche Kaiser nutzlos gekämpft hatten, mit der Höhle des Löwen, in die viele Spuren hineingingen aber wenige herausführten. Dagegen wirkte er mit Kraft und Weisheit für Deutschlands Wohlfahrt bis zu seinem Ende. Eine treue Stütze besaß er in seiner Gemahlin Gertrud. Er hatte drei Söhne und sieben Töchter; und sein Familienleben war heiter und glücklich. Als Rudolf, ein Greis von 73 Jahren, seinen Tod nahen fühlte, wollte er nach Speyer eilen, um dort an der Grabstätte der Kaiser zu sterben. Schon dem Ziel nahe, verschied er; die Leiche wurde in den Dom zu Speyer gebracht. Das deutsche Volk aber ehrte noch lange das Andenken dieses guten Kaisers. 26. Die Schweizer. 1. Die Waldstalten. Die heutige Schweiz gehörte ehemals zum Deutschenreiche. In dem herrlichen Gebirgslande wohnte ein einfaches kräftiges Bauern- und Hirtenvolk, das treu die alten väterlichen Sitten bewahrte. Die Gemeinden am Vierwaldstätter See lebten frei unter eignen Obrigkeiten, keinem andern Herrn untertan als dem Kaiser. Da wurde Albrecht von Österreich, der Sohn Rudolfs vou Habsburg, ein habgieriger und herrschsüchtiger Mann deutscher Kaiser. Der suchte diese Orte, die sogenannten Waldstätten Schwyz, Ltri und Unterwalden, seinem Hause untertan zu machen. Da sie widerstrebten und bei ihren uralten Freiheiten beharren wollten, gab er ihnen zu Reichsvögten harte und böse Herren, die sie drücken und quälen sollten, bis sie ihre Selbständigkeit aufgäben und sich der österreichischen Herrschaft fügten. 2. Die -tandvögle. Die Vögte bauten Zwingburgen im Lande, übten arge Gewalttaten und spotteten alles Rechts. Einst ritt, so erzählt die Sage, der Vogt Geßler an einem neuen schönen Hanse vorüber, das sich Wernerstauffacher erbaut hatte, ein begüterter Landmann von Schwyz. „Ich will nicht," rief der Vogt zornig, „daß die Bauern Häuser bauen ohne mein Verwilligen, will auch nicht, daß ihr frei lebt, als ob ihr selbst Herren wäret; ich werde mich unterstehen,
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