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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 80

1905 - Leipzig : Voigtländer
4. Herzog Moritz von Sachsen; der Augsburger Neligions-. friede (1555), Karl hatte über die Protestanten vollständig gesiegt. Mit einem Male entstand dem Kaiser ein Feind, den er nimmer erwartet hatte. Der Herzog Moritz zürnte dem Kaiser, daß er seinen Schwiegervater, den Landgrafen von Hessen, in strenger Hast hielt. Der Kaiser aber weilte ahnungslos ohne Streitkräfte in Tirol. Da rückte plötzlich Moritz mit Heeresmacht gegen ihn, und wenig fehlte, daß er ihn gefangen hätte. Der gichtkranke Kaiser mußte sich fliehend in einer Sänfte durch die schneebedeckten Tiroler Gebirge forttragen lassen. Jetzt gab er alle Hoffnung auf, die Protestanten zu bewältigen. Er ließ die gefangnen Fürsten frei und schloß den Augsburger Religionsfrieden (1555), worin den Protestanten gestattet wurde, fortan im Deutschen Reiche ihre Religion frei auszuüben. 5. Karls V. Tod. Dieser Ausgang des Kampfes mußte den alten Kaiser tief niederdrücken. Alle seine Pläne sah er vereitelt und erkannte, wie trügerisch irdische Macht und Größe ist. Darum beschloß er, die Regierung niederzulegen. Er übergab die meisten seiner Länder (Spanien, die Niederlande und die Besitzungen in Italien und Amerika) seinem Sohne Philipp, die deutsche Kaiserwürde seinem Bruder Ferdinand (1556). Dann zog er sich in ein spanisches Kloster zurück und verbrachte seine Tage mit Gebet, Gartenbau, Drechslerarbeiten und Uhrmachen. Viel beschäftigte er sich mit dem Gedanken an den Tod. Einst kam ihm der sonderbare Einfall, noch bei Lebzeiten sein Leichenbegängnis zu feiern. Er legte sich in einen offenen Sarg, ließ sich von den Mönchen in die mit Trauerflor behängte Kirche tragen, Grablieder singen und (Seelenmessen halten. Rings umher brannten Wachskerzen, und eine ergreifende Trauermusik hallte durch das weite Gewölbe. Das alles erschütterte ihn so tief, daß er schon wenige Tage darauf wirklich starb, zwei Jahre nachdem er die Krone niedergelegt hatte. 36. Philipp ü. von Spanten. 1. Die Reformation in den Niederlanden. Karls V. Sohn, Philipp ü., König von Spanien und den Niederlanden, war ein harter finstrer Mann. Die evangelische Lehre haßte er. „Ich möchte lieber tausendmal sterben," sagte er, „als diese Ketzerei zulassen." Aber in seinen Niederlanden hatte die Reformation schon vielen Anhang ge-
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