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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 90

1905 - Leipzig : Voigtländer
— 90 — der „alte Korporal", wie Gustav Adolf ihn nannte, ward besiegt, verwundet und starb. Beinahe ganz Bayern war nun in den Händen der Schweden; Österreich war bedroht und nirgends ein Heer, das Gustav Adolf hätte entgegentreten können. 4v Gustav Adolf und wallenstein. 1. Gallensteins Wiedereinsetzung. Der Kaiser befand sich in großer Not. Nur ein Mann schien Rettung bringen zu können: Wallenstein; aber der war von ihm abgesetzt und schwer beleidigt worden. Zurückgezogen lebte er auf seinen Güteru in Böhmen prächtiger als ein König. Die unermeßlichen Schätze, die er auf seinen Plünderungszügen erbeutet hatte, ermöglichten ihm allen Prunk. Sechzig Edelknaben aus den vornehmsten Häusern bedienten ihn, in hellblauen Sammet mit Gold gekleidet. Eine Leibwache von fünfzig Mann, mit Hellebarden bewaffnet, stand in seinem Schloßhofe. Hunderte der prächtigsten Pferde füllten seinen Marstall, und wenn er reiste, so wurden ihm Gerät und Gefolge auf hundert vier- und sechsspännigen Wagen nachgefahren. In seinem Paläste zu Prag folgte ein glanzvolles Fest auf das andere. Er selber jedoch blieb bei aller Fröhlichkeit seiner Gäste stets ernst und finster. Niemals sah man den hagern Mann mit den kleinen funkelnden Augen lachen; niemals hörte man von seinen Lippen zutrauliche Worte. Seine gewöhnliche Tracht war ein Reitkoller von Elenshaut und ein scharlachroter Mantel, ein Hut mit roter Feder und große Stulpstiefel. So erschien er in seinem Äußern noch immer als Feldherr. Und abermals als Feldherr aufzutreten, das war sein brennendes Verlangen. Mit innerlicher Schadenfreude sah er die Not, in die der Kaiser geraten war. Jetzt mußte dieser zu i h m kommen und ihn um Hilfe anflehen; denn nur e r konnte helfen. Der Kaiser wandte sich in der Tat wieder an Wallenstein und bat ihn dringend, ihm ein Heer zu schaffen und den Feind zu vertreiben. Scheinbar widerwillig, nach langem Zögern gab der stolze Friedländer diesen Bitten nach. Er warb ein Heer, das ihm allein angehören sollte, bei dem der Kaiser nichts zu sagen hatte, ja nicht einmal erscheinen durste^ 2. Die Schlacht bei Mtzen. Nun hatte Gustav Adolf wieder einen gefährlichen Gegner zu bekämpfen. Bei Nürnberg trafen beide Heere zusammen und standen monatelang verschanzt sich gegenüber. Wallen-stein wagte keine Schlacht; Gustav Adolf suchte vergebens Wallensteins
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