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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 91

1905 - Leipzig : Voigtländer
— 91 — festes Lager zu erstürmen. Dieser wandte sich gegen Sachsen; der Schwedenkönig eilte ihm nach. Bei dem Städtchen Lützen, nicht weit von Leipzig, erreichte der König Wallensteins Heer. An einem kalten Herbstmorgen, am 16. November 1632, während dichter Nebel die Gegend bedeckte, bereiteten sich die Schweden zur Schlacht. Gegen Mittag bricht die Sonne durch die Nebelhülle. Die Schweden stürmen gegen die Wallensteinischen an. Es entsteht ein verzweifelter Kampf, hin und her schwankt der Sieg. Endlich dringt der schwedische rechte Flügel, von Gustav Adolf geführt, siegreich durch und jagt die Feinde fliehend vor sich her. Da erfährt der König, sein linker Flügel wanke. Schnell eilt er dorthin; nur wenige können ihm folgen. Sein Ungestüm bringt ihn zu nahe an den Feind: er erhält einen Schnß in den linken Arm, gleich darauf einen zweiten durch den Rücken. Mit dem Seufzer: „Mein Gott! mein Gott!" sinkt er vom Pferde. Des Königs Tod erfüllt die Schweden mit glühendem Rachedurst. Grimmig stürzen sie sich auf die Feinde und werfen alles vor sich nieder. Nichts hilft es den Kaiserlichen, daß der kühne Reitergeneral Pappen heim ihnen frische Truppen zuführt. Er selber fällt, und nun ist der Sieg errungen. Mit dem Rufe: „Der Pappenheimer ist tot, die Schweden kommen über uns!" ergreifen die Kaiserlichen die Flucht. Aber der Verlust ihres Königs nahm den Schweden die Siegesfreude. Erst am andern Tage fanden sie seinen Leichnam, der Kleider beraubt, bedeckt mit Blut und vielen Wunden. Er wurde zuerst nach Weißenfels, von dort nach Schweden gebracht und zu Stockholm bestattet. 3. Wallensteins Ermordung (1634). Nach Gustav Adolfs Tode übernahm der schwedische Kanzler Oxenstjerna die Leitung des Krieges. Allein den gesallnen König konnte er nicht ersetzen. Die deutschen Fürsten waren zu stolz, seinen Anordnungen willig zu folgen. Auch unter den schwedischen Heerführern herrschte nicht die rechte Einigkeit. Aber Wallenstein zog von dem Zwiespalte seiner Feinde keinen Nutzen. Er lagerte mit seinem Heere müßig in Böhmen und schien auf Verrat gegen den Kaiser zu sinnen, um die böhmische Königskrone für sich zu gewinnen. Daher setzte ihn der Kaiser ab und erklärte ihn in die Acht. Einige Offiziere erhielten den Auftrag, ihren Feldherrn tot oder lebendig auszuliefern. In der böhmischen Stadt Eger drangen sie des Nachts in sein Schlafgemach ein und riefen ihm zu: „Bist du der Schelm, der dem Kaiser die Krone vom Haupte reißen will? Du mußt jetzt sterben!" Unter den Stichen ihrer Partisanen brach Wallen- 1 , J A r\ ( ruynd/1 yi'-i) 7. ), )
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