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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 136

1905 - Leipzig : Voigtländer
— 136 — Scharnhorst entlasse. Das geschah; aber er blieb der vertraute Ratgeber des Königs. 2. Die Minister Freiherr vom Stein und von Hardenberg. Was Scharnhorst dem Heere, das wurde den Bauern und Bürgern der Freiherr vom Stein. Dieser große Mann stammte aus einem rheinfränkischen Adelsgeschlechte, das seit alten Zeiten zu Nassau an der Lahn auf der Burg Stein seinen Sitz hatte. Obgleich als Neichs-freiherr Fürsten ebenbürtig, war er doch in preußische Dienste getreten, um seinem Drange nach nützlicher Tätigkeit zu genügen. Er brachte es zum Finanzminister. Während des Krieges hatte der König seine Ratschläge zurückgewiesen und ihn in Ungnade entlassen. Sobald er aber erkannte, daß Stein der rechte Mann sei, berief er ihn aufs neue zur Leitung der bürgerlichen Verwaltung. Stein begann nun, den preußischen Staat von Grund an neu aufzurichten. Mit den Bauern fing er an. Schon die früheren preußischen Könige hatten viel getan, deren Lage zu verbessern (Nr. 50, 2 und 54, 1). Nun hob der König auf seinen Domänen die Gutsuntertänigkeit auf. Von 1810 an sollten auf allen Gütern des Königreichs ohne Ausnahme nur noch freie Leute zu finden sein. — Da wurde Stein, wie Scharnhorst, wegen seiner Gesinnung Napoleon verdächtig, mußte seinen Abschied nehmen und wurde sogar von Napoleon geächtet. Sein zweiter Nachfolger im Amte, der Staatskanzler von Hardenberg, setzte aber sein Werk fort. In den Städten hatten bis dahin gewöhnlich ausgediente Offiziere oder Unteroffiziere die Verwaltung geleitet; die Bürger hatten nichts zu sagen, sondern nur zu gehorchen. Das wurde jetzt anders. Die Bürger sollten fortan Stadtverordnete wählen, die den Bürgermeister in allen Gemeindeangelegenheiten zu beraten und zu unterstützen hatten. Ihr Amt ist ein Ehrenamt und wird unentgeltlich verwaltet. So bekamen die Städte die Selbstverwaltung. Dadurch kam ein neuer, frischer Geist in die Bürgerschaft: das Streben, dem allgemeinen Besten zu dienen und hierbei kein Opfer zu scheuen. 3. Fichte, Arndt, Iahn. Diesen edeln Geist der Vaterlandsliebe nährten noch andre wackere Männer. An der trotz der Not der Zeit neugegründeten Universität in Berlin hielt der Professor Joh. Gottlieb Fichte seine zündenden „Reden an die deutsche Nation." — Der Pommer Ernst Moritz Arndt, der Freund des Freiherrn vom Stein, ward zum gewaltigen Bußprediger. Den Fürsten warf er vor, wie sie immer nur an sich gedacht hätten, und nicht an ihr Volk; den Edelleuten, daß sie wohl ihrer Rechte eingedenk
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