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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 151

1905 - Leipzig : Voigtländer
151 — geschäste zu überwachen, insbe/oudere die Einnahmen und Ausgaben. Eine solche Verfassung des Staates wurde immer dringender begehrt. Sie war auch schon in den größern deutschen Staaten, wie in Preußen, dem Volke versprochen, in andern, so in Württemberg und Bayern, sogar eingeführt worden. Aber vornehmlich auf Betreiben des Fürsten Metternich wurden diese Zugeständnisse nicht gehalten oder gar zurückgenommen. Da ergriff eine tiefe Verstimmung das Volk. Gewalt konnte und wollte man nicht anwenden. So zogen sich denn die gebildeten Stände gekränkt und verbittert immer mehr von der unerquicklichen Erörterung der staatsbürgerlichen Zustände des deutschen Vaterlandes zurück. 4. Weltbürgertum. Die Deutschen wurden wieder „Weltbürger", wie im 18. Jahrhundert. Sie nahmen lebhaft teil an allen Schicksalen, Kämpfen und Bestrebungen fremder Völker. Sie begeisterten sich für den Freiheitskampf der südamerikanischen Kolonien gegen ihr spanisches Mutterland, sie nahmen teil an dem Befreiungskampf der Griechen, die das Joch der türkischen Herrschaft abwarfen (1821), und feierten die griechischen Helden in Liedern. Große Begeisterung erweckte die französische Juli-revolution, die den Thron der Bourbonen stürzte (1830), und dem „Bürgerkönig" Louis Philipp von Orleans die Krone Frankreichs verschaffte. Aber im politischen Leben der beiden größten deutschen Staaten, Österreich und Preußen, trat durch sie keine Wandlung ein. 5. Wissenschaft und Kunst. Aber je ärmer in Deutschland das politische Leben dieser Zeit war, um so reicher blühte das geistige und k ü n st l e r i s ch e. Große Gelehrte, wie Alexander von Hum -boldt, arbeiteten mit glänzenden Erfolgen an dem Ausbau der Naturwissenschaften. Man studierte das deutsche Mittelalter und lernte die Schätze der deutschen Vergangenheit würdigen. Große Baumeister, wie Schinkel, verschafften der Baukunst eine neue Blüte. Geniale Bildhauer, wie R a u ch, und geistvolle Maler, wie C o r n e l i u s, verherrlichten die großen Taten der Vergangenheit. Eine neue Welt des künstlerischen Lebens schuf Beethoven durch seine großen Tonwerke (Symphonien), mit denen er die großen Schöpsungen Haydns und Mozarts noch übertraf. Je mehr Deutschland in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts durch seine politische Schwäche an Ansehen bei den fremden Völkern einbüßte, desto mehr gewann es an Einfluß durch seine geistigen und künstlerischen Leistungen. Aber so wichtig biefö
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