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1. Geschichtsbilder - S. 7

1901 - Leipzig : Voigtländer
— 7 — schon lange unwillig über die Herrschaft der Meder, waren gleich bereit. Astyages rief nun die Meder unter die Waffen und war so bethört, daß er den Harpagus zu ihrem Obersten setzte, den er so grausam bestraft hatte. Als es nun zur Schlacht kommen sollte, ging Harpagus mit dem Heere zu Cyrus über. Da führte Astyages selbst die übrigen Meder gegen die Perser; allein er ward geschlagen und gefangengenommen. So ward Cyrus König über das ganze Reich, und die Herrschaft kam von den Medern an bte Perser. Den alten Astyages aber behielt Cyrus bei sich bis an sein Ende. 6. Verblendung des reichen Königs Krösus. — Zu der Zeit, da Cyrus das persische Reich errichtete, herrschte in Lydien der reiche König Krösus. Er hielt sich für den glückseligsten aller Menschen. Einst kam der weise Solon aus Griechenland zu ihm. Krösus ließ ihm alle seine Kostbarkeiten in den Schatzkammern zeigen. Dann sprach er zu ihm: „Solon, du hast viele Länder durchreiset; sage mir doch: wer ist unter allen Menschen der glücklichste?" Er meinte, der weise Mann werde keinen andern nennen als ihn selber. Solon aber sprach: „Der Glücklichste, den ich kenne, war Tellus, ein Bürger von Athen. Er lebte, als die Vaterstadt in ihrem blühendsten Zustande war, hatte schöne und gute Kinder und Kindeskinder und verlor nie eins. Auch hatte er ein genügendes Auskommen und erreichte, zufrieden mit seinem Lose, ein hohes Alter. Endlich aber starb er den schönsten Tod in einer siegreichen Schlacht fürs Vaterland. Seine dankbaren Mitbürger ehrten ihn noch nach dem Tode." „Wie, du fremder Mann von Athen," rief Krösus voll Verdruß, „achtest du meine Glückseligkeit so wenig?" „O Krösus," erwiderte Solon, „der Mensch ist dem Wechsel ausgesetzt. Ich weiß, daß du gewaltig reich bist und Herr über viele Völker; glückselig aber kann ich dich nicht eher nennen, als bis ich höre, daß du dein Leben glücklich geendet. Mancher, den Gott hoch erhöhte, ist später desto tiefer gefallen." Krösus verachtete diese Reden und ließ Solon gehen. Aber bald kam Unglück in sein Haus. Sein Sohn ward unversehens auf der Jagd getötet. Noch viel Schlimmeres sollte er erfahren, als er gegen Cyrus in den Krieg zog. 7. Stnrz des Krösus. — Der König Cyrus von Persien suchte feine Herrschaft immer mehr zu vergrößern. Schon stieß fein Reich im Westen an die Länder des Krösus. Krösus beschloß, die Macht der Perser zu stürzen, ehe sie zu stark werde. Bevor er zum Kriege zog, sandte er nach Delphi in Griechenland, wo der Gott Apoll durch seine Priester die Zukunft offenbarte. Er ließ den Priestern köstliche Geschenke bringen und richtete an sie die Frage, ob er wider die Perser in Streit ziehen solle. Der Götterspruch (das Orakel) lautete: „Wenn Krösus über den Halys geht, so wird
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