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1. Geschichtsbilder - S. 19

1901 - Leipzig : Voigtländer
— 19 — geopfert; alsbald wandte sich der Wind und die Schiffe der Griechen erreichten glücklich die Küste von Troja. 5. Die Kämpfe vor Troja. — Aber die Stadt hatte hohe Mauern und starke Türme. Hektor, der älteste Sohn des Königs P r i ä m u s, verteidigte die Stadt mit seinen Trojanern und zahlreichen Bundesgenossen zehn Jahre lang. Auf der breiten Ebene zwischen der Stadt und dem Lager der Griechen traten die Fürsten aus der Schlachtreihe ihrer Heere hervor und fochten gegeneinander im Zweikampfe. Oft standen sie im Streitwagen, welchen ein Wagenlenker regierte, während der Kämpfer seinen Wurfspieß schleuderte. Waren die Spieße verbraucht, dann mußte oft ein wuchtiger Feldstein statt der Waffen dienen. Die Heere sahen dem Kampfe der Führer erwartungsvoll zu. Sobald einer der Helden fiel, stürmten sie gegeneinander an und stritten um die Leiche des Gefallenen und seine kostbare Rüstung. Nach der Schlacht ruhten dann die Waffen einige Tage, damit man die Toten feierlich bestatten konnte. Darauf begann der wechselvolle Kampf von neuem. 6. Streit des Agamemnon und Achilles. — Im 10. Jahre war zwischen Agamemnon und Achilles ein heftiger Zwist ausgebrochen, sodaß Achilles eine Zeitlang am Kampfe gar nicht teilnahm. Er war der einzige gewesen, dem Hektor bisher ausgewichen war; jetzt aber war Tag für Tag der Sieg auf Seiten der Trojaner. Selbst der Griechen festes Lager, gebildet aus den ans Ufer gezogenen Schiffen, wurde von den Feinden angegriffen. Endlich fiel auch Patroklus, der Herzensfreund Achills, von Hektars Hand. 7. Hektors Tod. — Da erhob sich Achilles wie ein grimmiger Löwe zu neuern Kampfe. In fürchterlicher Wut suchte er Hektor, den Mörder seines Freundes, allenthalben auf dem Schlachtfelde; endlich am Abend erblickte er ihn vor dem Thore. Aber als Achilles gleich dem Kriegsgott im Glanze seiner Waffen heranstürmte, wandte sich der tapfre Hektor zur Flucht. Wie die Taube, die dem Habicht zu entrinnen sucht, so floh er vor feinem grimmigen Verfolger längs der Mauer hin dreimal um die ganze Stadt. Endlich faßte er wieder Mut und blieb stehen. „Nicht länger fliehe ich vor dir," rief er Achilles zu. „Mein Herz treibt mich, dir Stand zu halten. Aber laß uns vor den allfehenden Göttern einen Bund beschwören, daß der Sieger den Getöteten nicht mißhandle." „Nichts von Verträgen!" rief Achilles mit finsterem Blick. „Macht auch der Wolf mit Lämmern Verträge? Jetzt gedenke des Kampfes; ich hoffe, du sollst mir nicht entrinnen." Wort und Wurf war eins. Doch Hektor warf sich schnell aufs Knie, und die entsetzliche Lanze fuhr weit über ihn weg in die Erde. Freudig aufspringend, ries er aus: „Gefehlt, du göttergleicher Achilles! Jetzt schütze dich selber, wenn du kannst." Mit lautem Krachen traf fein Speer den Schild des Achilles; er prallte aber zurück, denn der Schild war undurchdringlich. Nun stürmte Hektor mit dem Schwerte gegen den Feind an; doch Achilles hatte Hektors Lanze aufgehoben und stieß sie ihm in den Hals, daß er zum Tode verwundet niederstürzte. Schwer atmend flehte Hektor: „Ich beschwöre dich, Achilles, bei deinen Eltern, gieb meinen Leib nicht den Hunden preis, sondern sende ihn nach Troja, damit er dort ehrenvoll bestattet werde." Aber Achilles sprach: „Nie- 2*
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