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1. Geschichtsbilder - S. 69

1901 - Leipzig : Voigtländer
— 69 — Ungefähr 300 Jahre nach Augustus gab es sechs Kaiser. Unter ihnen befand sich Konstantin, ein Mann von Kraft und Klugheit. Er kämpfte siegreich gegen die andern. Seinem Heere wehte die Kreuzesfahne voran; denn „in diesem Zeichen" sollte er nach einem Traumgesicht siegen. Vor allem durch seine christlichen Krieger gewann er bei Rom und Adrianopel über die tüchtigsten Gegner den Sieg. So wurde -er Alleinherrscher. Konstantin bekannte sich zum Christentums und erhob es zur herrschenden Religion im Reiche. Den Kaisersitz verlegte er von Rom nach der Stadt Byzanz am Bosporus, die nun neu aufgebaut und ihm zu Ehren Konstantinopel, d. i. Konstantinsstadt, genannt wurde. Gegen diese neue Hauptstadt sank das alte Rom immer mehr an Bedeutung. 3. Einst und jetzt. — Einst waren die Christen von römischen Kaisern aufs blutigste verfolgt worden. Nero, der letzte der 5 Kaiser aus dem Hause des Augustus, hatte Christen lebendig bei halbem Leibe eingraben, dann ihren als „Fackeln" hergerichteten Oberkörper zur Beleuchtung seiner Gärten anzünden lassen. Diokletian (um 300) hatte die Gotteshäuser der christlichen Gemeinden niederreißen, die heiligen Schriften der Christen überall vernichten und viele tausend Christen töten lassen, die nicht den Göttern opfern wollten. Nun war der Kaiser selbst ein Christ geworden, und den alten römischen Götterdienst, der jetzt aufs strengste untersagt wurde, fand man bald nur noch in entlegenen Dörfern und Einöden bei den „Heiden". 25. Die Sage von Siegfried*). 1. Siegfried. — Zu Xanten am Niederrhein herrschte König Siegmund mit seiner Gemahlin Siegelinde. Ihr einziger Sohn, Siegfried, offenbarte früh eine gewaltige Kraft und Kühnheit. Als er eben zum Ritter geschlagen war, litt es ihn nicht mehr in der väterlichen Burg, und er zog auf Abenteuer aus. Auf einer Fahrt gen Norden kam er in das Reich der Nibelungen. Die beiden Könige Sch Übung und Nibelung waren gerade daran, einen unermeßlichen Schatz unter sich zu teilen. Sie wählten Siegfried zum Schiedsrichter und gaben ihm im voraus zum Lohne ein herrliches Schwert, Namens Balmung. Siegfried teilte den Schatz gerecht und billig, doch sie waren unzufrieden und schmähten den Schiedsrichter. Da wurden sie beide von dem jungen Helden erschlagen. Aber des Schatzes Hüter, der Zwerg Alberich, wollte sie rächen. Seine *) Den Bildern aus der vaterländischen Geschichte, Nr. 27 ff., sind die Sagen von Siegfried und Gudrun vorangestellt. Sie sind dem Nibelungenliede und dem Gudrun-kiede nacherzählt und verbinden mythologische Züge der Urzeit mit geschichtlichen Anklängen an die Völkerwanderung und kulturgeschichtlichen Zügen der Ritterzeit.
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