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1. Geschichtsbilder - S. 98

1901 - Leipzig : Voigtländer
— 98 — 34. Gottfried von Bouillon. Der erste Aremmg. 1. Die Not der Christen in Jerusalem. — In früher Zeit war es Sitte, Pilgerreisen nach dem Lande Palästina zu machen, um an den heiligen Stätten zu beten, wo der Heiland gelebt hat und für die Erlösung der Menschen gestorben ist. Die Stadt Jerusalem war nie leer von christlichen Pilgern, und die Herren des Landes, die Araber, duldeten diese Wallfahrten, obgleich sie nicht Christus, sondern Mohammed für den von Gott gesandten Propheten hielten. Aber als die roheren Türken Palästina erobert hatten, verlangten sie von den armen christlichen Pilgern große Geldsummen für den Einlaß in die heilige Stadt. Sie entweihten und plünderten die heiligen Orte. Wehklagend kamen die Pilger nach Europa zurück und erzählten von dem Jammer in Jerusalem. Keiner aber verstand die selbst erlebte Not der dortigen Christen so feurig zu schildern, als der französische Einsiedler Peter von Amiens. Das Volk sah in dem bleichen, abgezehrten Pilgersmanne, dessen Augen wie Feuer glänzten, einen Boten, von Gott gesendet. Alle Herzen wurden voll Eifers, zum Streite gegen die Ungläubigen auszuziehen. 2. Der Kreuzzug unter Gottfried von Bouillon (1096). — Vom Papste wurde nun eine Kirchenversammlung nach einer Stadt in Frankreich berufen. Eine zahllose Menge strömte 1095 dort zusammen. Der Papst predigte: „Sollen wir noch länger die heiligen Orte den Ruchlosen zum Raubelassen? Auf, gegen die Feinde des Herrn Christus kehret die Schwerter! Als Sieger werdet ihr heimkehren oder die Märtyrerkrone erlangen." Da rief alles Volk: „Gott will es, Gott will es!" Wer an dem Heerzuge teilnehmen wollte, heftete sich ein rotes Kreuz auf die Schulter. Davon wurden die Mitziehenden Kreuzfahrer und die Kriege Kreuzzüge genannt (s. Bild 10; Ausritt zum Kreuzzuge). Im Herbste des uäch-sten Jahres setzte sich ein wohlausgerüstetes Heer von Kreuzfahrern in Bewegung : eine halbe Million Menschen, meist Franzosen, Lothringer, Italiener, darunter viele Fürsten und Ritter, zog gegen Jerusalem, das vom Rhein in gerader Linie etwa 2600 km entfernt ist. An der Spitze des Zuges stand der fromme und tapfere deutsche Herzog von Lothringen, Gottfried von Bouillon. Anfangs ging alles glücklich. Aber sobald das Heer nach Asien übergesetzt war, fand es an den Türken einen tapferen und listigen Feind. Die Kreuzfahrer mußten monatelang einzelne Städte in Kleinasien und Syrien belagern und erlitten durch die ungewohnte Sonnenglut des südlichen Landes, durch Hunger und Seuchen ungeheure Verluste. 3. Die Eroberung Jerusalems (1099). — Endlichem dritten Jahre
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