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1. Geschichtsbilder - S. 113

1901 - Leipzig : Voigtländer
— 113 — fingen die Räuber und schlugen ihnen das Haupt ab. An einem Orte fingen sie deren 28. Sie führten dieselben nach Erfurt. König Rudolf saß selbst über sie zu Gericht; sie wurden von den Seinen zum Tode verurteilt, aus der Stadt geführt und enthauptet." Der Landmann baute wieder fröhlich seine Felder, die nicht mehr von den Hufen der wilden Streitrosse zertreten wurden; der Kaufmann zog sicher feines Weges an den hohen Burgen vorüber. 5. Rudolfs Tod. — Achtzehn Jahre lang hat Rudolf dem Deutschen Reiche vorgestanden. Er war heiter und frisch bis ins hohe Alter und freundlich gegen jedermann. Als er endlich, ein Greis von 73 Jahren, seinen Tod nahe fühlte, eilte er nach Speyer, um dort, an der Grabstätte der Kaiser, zu sterben. Doch er kam nur bis Germersheim, und seine Leiche wurde von da in den Dom zu Speier gebracht. Das deutsche Volk ehrte noch lange sein Andenken. (Sage: I. Kerner, Kaiser Rudolfs Ritt zum Grabe.) 41. Sigismund. 1. Die goldne Bulle. 1356. — Nach Kaiser Rudolf von Habsburg -wurden anderthalb Jahrhunderte lang die Kaiser bald aus dem habsburgischen, bald aus dem bayerischen (wittelsbachischen), bald aus dem luxemburgischen Hause gewählt. Einer der luxemburgischen Kaiser, Karl Iv., erließ ein wichtiges Reichsgesetz, welches die Kaiserwahl ordnete. Man nannte dieses Gesetz nach der goldenen Kapsel (Bulla), in welcher das Siegel der Schrift hing, die goldene Bulle. Darin wurde bestimmt, daß sieben Fürsten allein das Recht haben sollten, den Kaiser zu wählen, nämlich die drei Erzbifchöfe von Mainz, Köln, Trier und vier weltliche Fürsten: der Königvon Böhmen, der Pfalzgrafbeirhein, der Herzogvon Sachsen und der Markgrafvonbranden bürg. Diese sieben hießen daher Kurfürsten (d. h. Wahlfürsten) und waren von allen die angesehensten. Ihre Länder sollten ungeteilt bleiben. Jeder Kurfürst sollte in seinen Landen selbst der oberste Richter sein, nicht mehr wie bisher der Kaiser. Die Wahl des Kaisers sollte immer in Frankfurt a. M., die Krönung in Aachen stattfinden. 2. Sigismunds Kaiserwahl. — Nach Karls Iv. Tode erhielt fein zweiter Sohn, der sechsjährige Sigismund, das Kurfürstentum Brandenburg. Er heiratete eine Tochter des Königs von Ungarn, und nach dessen Tode ward er mit 19 Jahren König von Ungarn. Sein Bruder, der deutsche Kaiser, wurde von den Kurfürsten seines Amtes entsetzt. Zehn Jahre später ward Sigismund zum Kaiser gewählt. -Er verdankte es seinem Freunde, dem zollernschen Burggrafen Friedrich von Nürnberg, der ihm schon in Ungarn treu freigestanden und mit ihm an der Donau gegen die Türken gekämpft hatte. Andrä-Ernst, Geschichtsbilder. Ausg. B. 8
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