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1. Geschichtsbilder - S. 150

1901 - Leipzig : Voigtländer
— 150 — der König ganz besonders. In der Teurung kurz vor seinem Tode ließ er die Magazine öffnen, um den Hungernden Brot zu spenden. Den Pächtern und Beamten verbot er, dieuntert hanen auf dem Lande bei den Hofdiensten mit Stockschlägen zu mißhandeln; wer einmal dagegen handelte, sollte auf der Festung karren, beim zweitenmal aber gehängt werden. Manche Beamten mißbrauchten bei ihren Reisen das Recht, von den Bauern Vorspannpferde zu fordern. Da fchrieb der König: „Ich will nicht, daß die Herrn Beamten in den Provinzen mit meiner Bauern Pferden spazieren fahren." Ungesetzliche Behandlung der hörigen Bauern durch ihre Gutsherren verbot er aufs schärf sie. Aus den Domänen ging er mit dem besten Beispiel voran; hier erleichterte er den nnterthänigen Bauern ihre Lasten, soweit es damals möglich war. 10. Das Ende rastloser Königsarbeit. — Wo irgend ein Schaden für das allgemeine Wohl sich zeigte, suchte der König zu helfen. Er war dabei oft heftig und hart, aber er brachte alles in guten Zug. Der äußerst kräftige König hat sich in seiner Königsarbeit aufgerieben. Einst legte er bei einer Besichtigungsreise in sechs Tagen 86 Meilen zurück; dabei prüfte er in 60 Ämtern und Städten, ob alles in Ordnung sei. Da erkrankte er an der Fußgicht. Dieselbe Krankheit führte sechs Jahre später seinen Tod herbei. „Mein Gott, ich sterbe zufrieden, weil ich einen so würdigen Sohn zum Rachfolger habe," sagte er in seinen letzten Stunden. Am31.Mai 1740 verschied dieser König, dessen arbeitsvollem Leben und weiser Regierung Preußen so viel von der Größe verdankt, die es später erlangt hat. 50. Friedrich der Große (1740—1786). I. Vor der Thronbesteigung. 1. Der Kronprinz und sein strenger Vater. — Der dritte in der Reihe der preußischen Könige ist Friedrich Wilhelms I. Sohn, Friedrich Ii., der Große. Er wurde am 24. Januar 1712 geboren und hatte eine schwere Jugendzeit; denn sein Vater behandelte ihn äußerst streng. Vor allem wollte ihn dieser zu einem tüchtigen Soldaten heranbilden; schon sehr frühe wurde der Prinz zu allen militärischen Übungen angehalten. Aber das unaufhörliche Exerzieren gewährte Friedrichs lebhaftem Geiste keine Befriedigung; er las lieber französische Bücher, machte französische Gedichte und ergötzte sich mit Flötenspiel. Das war dem Vater höchlich zuwider; er fürchtete, bei solchen Neigungen werde aus seinem Sohne nimmermehr ein rechter König werden, wie er sich ihn dachte. „Fritz, sprach er, „ist ein Querpfetfer und Poet, er macht sich nichts aus den Soldaten und wird mir meine ganze Arbeit verderben!"
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