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1. Geschichtsbilder - S. 179

1901 - Leipzig : Voigtländer
— 179 — Kulm (in Böhmen). Blücher ging nun vorwärts. Er überschritt die Elbe bei Wartenburg, wo General Jork unsterblichen Ruhm errang, und zog auf Leipzig zu. Da auch die Hauptarmee sich hierher wandte, mußte Napoleon sich von Dresden nach Leipzig zurückziehen, um nicht von Frankreich abgeschnitten zu werden. Hier begann ant 16. Oktober der dreitägige ungeheure Kampf, an welchem mit Ausnahme der Türken alle Völker Europas teilnahmen — die Völkersch lacht bei Leip zig- Über 400000 Mann standen sich gegenüber; 1000 Kanonen donnerten gegeneinander. Mit unerhörter Anstrengung wurde am ersten Tage gerungen. Das Aork-fche Armeecorps unter dem alten Blücher warf bei Möckern im Norden die Feinde zurück; der Abend hemmte das weitere Vorwürtsdringen. Napoleon mochte jetzt wohl ahnen, daß ihn das Schlachtenglück verlassen habe, obgleich er gegen die böhmische Armee im Süden siegreich gekämpft hatte. Deshalb versuchte er am nächsten Tage durch große Versprechungen Österreich zum Abfalle von den Verbündeten zu bewegen, aber umsonst. Am 18. Oktober mußte er den Kampf von neuem aufnehmen. Von einer Windmühle ans hinter Probstheida leitete er die Schlacht. Ihm gegenüber auf einem Hügel hielten die drei verbündeten Herrscher, der König von Preußen und die Kaiser von Österreich und Rußland. Abermals entbrannte ein mörderischer Kampf im Süden und Osten der Stadt. Endlich unterlag Napoleon dem begeisterten Heldenmute der Freiheitskämpfer. Sein Heer zog sich am Abend nach Leipzig zurück. Am folgenden Tage drangen die Sieger in die Stadt ein; Taufende der fliehenden Feinde wurden noch gefangen genommen. Auf dem Markte umarmte der Zar den General Blücher und sagte: „Sie haben das Beste gethan; Sie sind der Befreier Deutsch land s." Der König ernannte Blücher zum Generalfeld marschall. Im ganzen verloren die Franzosen 70000 Mann; aber auch die Verbündeten zählten 50000 Tote und Verwundete. 6. Die Siege in Frankreich. — Napoleon eilte mit den Trümmern seines Heeres über den Rhein nach Frankreich zurück. Die deutschen Fürsten, welche dem Rheinbünde angehört hatten, schlossen sich den Verbündeten an. Der österreichische Kaiser wollte Napoleon das Land bis zum Rhein lassen, wenn er jetzt Frieden schließe. Das erbitterte die preußischen Patrioten gegen die „Federfuchser", die Diplomaten. Aber Gott verblendete Napoleon, daß er sich damit nicht begnügte. Da beschlossen die Verbündeten, ihn völlig zu stürzen. Der Marschall „Vorwärts" setzte mit seinem Heere in der Neujahrsnacht 1813 zu 1814 mit dem Schlage zwölf bei dem Städtchen Kaub über den Rhein. (E. M. Arndt, das Lied vom Feldmarfchall.) Noch gab es auf französischem Boden manchen hartnäckigen Kamps und manchen Unfall, aber der kühne Blücher drängte unermüdlich vorwärts, und am 31. März zogen die Verbündeten als Sieger in die Hauptstadt Paris ein. Die Franzosen wurden sehr milde behandelt. 12*
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