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1. Geschichtsbilder - S. 199

1901 - Leipzig : Voigtländer
— 199 — 15. Hervorragende Kriegsführer. — Prinz Friedrich Karl (s. Stammtafel der Hohenzollern), ein Schüler Roons, ein begeisterter Verehrer Friedrichs des Großen, ward im badischen Feldzuge 1849 durch zwei Kugeln schwer verwundet. Im schleswig-holsteinischen Kriege schon zeigte er stch als hervorragender Feldherr (Düppel, Alsen). Seine Soldaten nannten thren feurigen, kriegsmutigen Führer „Prinz Alltiet vorup." Bei dem Rekognoscieren wiein der tosenden Feldfchlacht scharfen Blickes, schnell entschlossen, feurigen Mutes, genoß er die Liebe und das unbedingte Vertrauen seiner Truppe. Bei der zehnwöchigen Einschließung von Metz, bei den Kämpfen gegen die französischen Entsatzarmeen in der bittern Winterkälte, in Schnee und Eis bewährte der jugenbfrifche Held die unermüdliche Zähigkeit des echten Feldherrn. Als Generals eldmarfchall kehrte er heim. Die preußische Reiterei verdankt ihm große Förderung. Der Prinz war ein Feind jeder Verweichlichung, ein eifriger Jäger, ein Freund des Obstgartens, des Waldes. Mit ihm schieb 1885 einer der hervorragendsten Kriegsführer aller Zeiten (vgl. S. 206). Kronprinz Albert von Sachsen zeichnete sich schon als neunzehnjähriger Artilleriehauptmann vor Düppel (1849) aus. Das von ihm geführte sächsische Korps auf dem linken Flügel der österreichischen Armee bei König-grätz war das einzige, welches nach heißem Kampfe das Schlachtfelb in guter C rbnung verließ. Der Felbherr marschierte mit dem letzten Bataillon, das den Rückzug deckte. Bei St. Privat (18. Aug. 1870) brachte er durch geschicktes Eingreifen auf dem linken Flügel die Entfcheibung. Durch das volle Vertrauen König Wilhelms I. zum Führer der Maas-Armee berufen, faßte er mit großem Felb-herrngefchick' die Franzosen an der Maas und warf sie auf Seban zurück. Hier und vor Paris hatte er ruhmreichen Anteil am Siege. So warb Kronprinz Albert mit Ehren G ener als elb marsch all in der Armee des geeinten Vaterlanbs. Hellmut von Moltke, geb. 1800 zu Parchim in Mecklenburg, stanb erst in bänischen Kriegsbiensten und trat mit 22 Jahren in die preußische Armee. Der Wahlspruch des hochbegabten Offiziers war: „Erst wägen, dann wagen!" Da er infolge seiner großen Kenntnisse, seines Scharfblicks und seiner Besonnenheit ebenso richtig wägte, als er kühn wagte, kam er im großen Generalstabe zur höchsten Stelle. Im Kriege bewährte er sich als einer der größten Schlachtenbenker aller Zeiten; Kaiser Wilhelm bankte seinem Generalstabschef die ttmnberbaren Erfolge von brei Kriegen. Bei dem Einzuge in Berlin ritt Graf Moltke mit dem Stabe des Generalfelbmarsch alls an der Spitze der Truppen. Sein bewährter Rat warb auch von dem Enkel des greisen Kaisers hochgeschätzt, bis der von aller Welt bewunberte schlichte Held 1891 zu seiner Ruhe einging. Y. Die Errichtung des neuen Deutschen Reiches unter Kaiser Wilhelm I. (18. Januar 1871). i Das neue Deutsche Reich. — Außer der Vergrößerung an Land und Leuten, außer dem Wiedergewinn von Elsaß und Lothringen (S. 140.152) brachte der Krieg von 1870 bis 1871 dem deutschen Volke noch eine andere köstliche Frucht: er vollendete Deutschlands Einheit. Durch den gemeinsam bestandenen siegreichen Kamps fühlten sich alle Stämme Deutsch-
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