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1. Erzählungen und Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 10

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 10 — ruhigen, nahm seine Mutter Frigga allen Geschöpfen den Lid ab, daß sie ihm nicht schaden wollten; nur die Mistel beachtete sie nicht, weil diese ihr zu ungefährlich schien. Da nun die Götter ihn gegen jede Gefahr gesichert glaubten, so warfen und schossen sie zur Kurzweil mit allerhand Gegenständen nach ihm, und das tat ihm keinen Schaden. Rber unter den guten Göttern, den Rsen, war auch der böse Loki, der Gott des Seuers. Der war neidisch auf Baldur und suchte ihn zu verderben. Er gab dem blinden hödur, dem Bruder Baldurs, den Mistelzweig und leitete ihn an, damit auf Baldur zu werfen, hödur traf, und Baldur sank tot zur (Erde; obgleich er ein Gott gewesen war, mußte er hinab ins Totenreich zur Totengöttin Hel. 3. Die Götterdämmerung. Die Götter haben kein ewiges Leben, denn auch ihnen steht der Untergang bevor: in der Götterdämmerung, in der die ganze jetzige Welt nebst den Göttern untergeht. Da werden Riesen, die von den guten Göttern überwunden und gefesselt worden waren, darunter auch der böse Loki, von ihren Banden los und erheben sich zum letzten Kampf gegen die Götter. Es fallen sowohl die himmlischen als auch die Riesen, und die ganze lvelt geht in Flammen auf. Rber nach diesem weltbrande erhebt sich aus dem Meer eine neue, schönere Erde, und ein neues, goldenes Zeitalter bricht an. Ruch Baldur erwacht wieder zum Leben, und dann kommt „der Starke von oben", der unbekannte oberste Gott, der allen Streit schlichtet und heilige Gebote gibt, die ewig dauern. 4. Götlerdienst. wie Herthus hatten auch die übrigen Götter ihre Heiligtümer im Dunkel der Haine und Wälder. Dorthin waldfahrtete man; unter alten geheiligten Bäumen brachte man die liebsten Tiere, die Pferde, zum Opfer dar, ja sogar Menschen; dort betete man, den Blkft gen Himmel gekehrt, zu der unsichtbaren Gottheit. Tempel und Götzenbilder hatten die Deutschen nicht; die Götter erschienen ihnen zu erhaben, als daß sie in Gebäuden von Menschenhänden wohnen oder in menschlicher Gestalt abgebildet werden könnten. Rn ein zukünftiges Leben glaubten sie fester als irgend ein heidnisches Volk. Darum kannten sie keine Todesfurcht. Die tapfer kämpfend in der Schlacht fielen, kamen ja nach Walhall, der himmlischen Burg Wodans, wo sie alles in Fülle fanden, was sie auf Erden beglückte: unaufhörliche Heldenkämpfe, fröhliche Jagden, festliche Schmause-
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