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1. Erzählungen und Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 32

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 32 — sefjrer seiner Löhne; denn er hielt darauf, daß diese nicht nur alle ritterlichen Übungen lernten, sondern auch in den Wissenschaften unterrichtet wurden. Seine Töchter mußten sich nach guter alter Sitte mit Edoliarbeiten, Spinnen und weben beschäftigen; dabei wurde ihre geistige Bildung nicht vergessen. Frommen Sinnes, wie er war, besuchte Karl täglich, früh und nachmittags, die Kirche. 3n Rachen baute er einen prachtvollen Dom. 4. Karls Gnöe. Die letzten Jahre des großen Kaisers waren durch schmerzliche Verluste getrübt. Zwei treffliche Söhne starben ihm, nur sein jüngster Sohn Ludwig blieb übrig. Rls nun der Kaiser fühlte, wie seine Kräfte abnahmen und sein Ende herannahte, versammelte er in Rachen die Großen seines Reiches und stellte ihnen seinen Sohn als Nachfolger in der Kaiserwürde vor. Dann begab er sich im vollen Kaiserschmucke, die Krone auf dem Haupte, mit Ludwig und der ganzen Versammlung in die Kirche und kniete in stillem andächtigen Gebete vor dem Rltare, auf dem eine goldene Krone lag. Hier ermahnte er seinen Sohn mit lauter Stimme vor allem Volke, Gott zu fürchten und zu lieben, für die Kirche zu sorgen, sich gegen seine Schwestern allezeit gütig zu erweisen, sein Volk zu lieben wie seine Kinder, die Rrmen zu unterstützen, getreue und gottesfürchtige Beamte anzustellen, sich selbst aber vor Gott und Menschen jederzeit vorwurfsfrei zu halten. „Willst du das alles erfüllen, mein Sohn?“ schloß er seine Rede. Ludwig versprach es gerührt. „Wohlan denn, so setze dir selbst die Krone auf, und stets möge sie dich an dein versprechen erinnern." — Nicht lange danach ward Karl krank und starb (814). „Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist," waren feine letzten Worte. 3m Dome zu Rachen wurde er bestattet. Man setzte den Leichnam auf einen goldnen Stuhl, hing ihm ein goldnes Kreuz und eine Pilgertasche um, schmückte sein Haupt mit der Krone, gab ihm einen Kelch in die Hand und legte ein goldnes (Evangelienbuch auf seine Knie. Der Kaiser war 72 Jahre alt, als er starb; 46 Jahre hatte er regiert. 15. Deutschland unter den Karolingern. 1. Teilung -es fränkischen Reiches. Karls des Großen Sohn Ludwig der Fromme war kein starker Herrscher; es wurde ihm schon recht schwer, das große Reich zusammenzuhalten. Seine drei Söhne aber wollten überhaupt kein einiges Reich haben,
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