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1. Erzählungen und Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 39

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 39 — ist ein schönes Land, aber seine Bewohner sind nichtswürdige Knechte." 3. Der Lachsenkrieg. Da kam es zu offenem Aufstande. Ein Heer von 60000 Sachsen rückte plötzlich gegen die Harzburg an, wo Heinrich sich eben aushielt. Nur schleunige Flucht konnte den König retten. Bei Nacht und Nebel entwich er aus der Burg, irrte mehrere Tage lang ohne Obdach mit wenigen Dienern durch Wald und Gebirge und gelangte erst am Rheine in Sicherheit. Die Sachsen zerstörten unterdes alle königlichen Burgen von Grund aus. Ihre tdut kannte keine Grenzen. Ruf der Harzburg, die dem König am teuersten war, plünderten sie sogar die Kirche und steckten sie in Brand,- ja, sie scheuten sich nicht, die Gebeine von Heinrichs Bruder und Söhnlein, die dort bestattet lagen, auszugraben und umherzustreuen. Diese Schandtaten empörten die deutschen Fürsten so, daß sie dem König Beistand gegen die Sachsen gelobten. Bald kam ein starkes Heer zusammen, mit dem Heinrich die Aufständischen in blutiger Schlacht besiegte. Unklugerweise behandelte er die Sachsen von neuem mit der größten Härte. Da verklagten ihn diese in Rom beim Papste. 19. Kaiser Heinrich Iv. und Papst Gregor Vii. 1. Papst Gregor Vii. Ruf dem päpstlichen Stuhle saß damals Gregor Vii. Er war der Sohn eines Handwerkers in Italien und hatte eine Zeitlang als Mönch in einem Kloster gelebt. Durch Klugheit und Kraft ausgezeichnet, war er allmählich zum mächtigen Ratgeber der Päpste emporgestiegen und hatte endlich selbst die päpstliche Würde erhalten. Mit allem (Eifer war er darauf bedacht, die Macht des Papsttums zu erhöhen. „Zwei Lichter", sagte er, „regieren am Himmel: die Sonne und der Mond. Die päpstliche Gewalt ist wie die Sonne, die königliche Macht gleicht dem Monde. Oie der Mond sein Licht von der Sonne hat, so sind Kaiser, Könige und Fürsten nur durch den Papst, der Gottes Stellvertreter und Christi Statthalter auf Erden ist. Riso ist die Macht des päpstlichen Stuhles weit größer als die Macht der Throne, und der König ist dem Papste untertan und ihm Gehorsam schuldig." Um die päpstliche Herrschaft recht fest zu gründen, erließ Gregor mehrere wichtige Gesetze. Die kirchlichen würden sollten durch den Papst und dessen Bevollmächtigte, nicht mehr durch die Fürsten vergeben werden, obwohl die Bischöfe zugleich weltliche würden-
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