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1. Erzählungen aus der deutschen Geschichte - S. 80

1896 - Leipzig : Voigtländer
— Somit innerlicher Schadenfreude die Not, in welche der Kaiser geraten war. Jetzt mußte dieser zu ihm kommen und ihn um Hilfe anflehen; denn nur er konnte helfen. Der Kaiser that den saueren Schritt und bat Wallenstein dringend, ihm zu helfen. Aber erst nach langem Zögern gab der stolze Friedländer den flehentlichen Bitten nach. Er warb ein Heer, das ihm allein angehören sollte, bei dem der Kaiser nichts zu sagen hatte, ja nicht einmal erscheinen durfte. 2. Die Schlacht bei Lützen (1632). — Nun hatte Gustav Adolf wieder einen tüchtigen Feind zu bekämpfen. Bei Nürnberg trafen sich beide Heere zuerst, und standen monatelang verschanzt einander gegenüber. Wallenstein wagte keine Schlacht; Gustav suchte vergeblich Wallensteins festes Lager zu erstürmen. Endlich zogen sowohl die Schweden wie die Kaiserlichen davon. Wallenstein wandte sich gegen Sachsen. Schreckliche Verheerungen, Raub, Brand und Mord bezeichneten seinen Weg. Rasch eilte der Schwedenkönig ihm nach. Bei dem Städtchen Lützen, nicht weit von Leipzig, erreichte er Wallensteins Heer. An einem kalten Herbstmorgen, 16. November 1632, während dichter Nebel die Gegend deckte, bereiten sich die Schweden zur Schlacht. Gegen Mittag bricht die Sonne durch die Nebelhülle. Da schwingt sich der König auf sein Streitroß und ruft: „Nim wollen wir dran!" Mit Macht stürmen die Schweden gegen die Wallensteinfchen an. Es entsteht ein verzweifelter Kamps, hin und her schwankt der Sieg. Endlich dringt der schwedische rechte Flügel, von Gustav selbst geführt, siegreich durch und jagt die Feinde fliehend vor sich her. Da erfährt der König, sein linker Flügel wanke. Schnell sprengt er dorthin; nur wenige können ihm folgen. Sein kurzes Gesicht bringt ihn zu nahe an den Feind; er erhält einen Schuß in den Arm, gleich darauf einen zweiten in den Rücken. Mit dem Seufzer: „Mein Gott! mein Gott!" sinkt er vom Pferde. Über den Gefallenen stürmen die schnaubenden Kriegsroffe hinweg, und zertreten mit ihren Hufen den königlichen Leib. Gustavs Tod erfüllt die Schweden mit glühendem Rachedurst. Nichts hilft es den Kaiserlichen, daß der kühne Reitergeneral Pappenheim
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