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1. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 69

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
König Agilulf und Gregor der Große. Smaragdns, dem Nachfolger deskallinikos, eine knrze Waffenruhe geschlossen. Nach deren Ablauf war er mit seinem Heere und einer slavischen Hülfs-schar, die ihm der Chakan der Avaren geschickt hatte, gegen Cremona gezogen, eroberte die Stadt (21. August 603) und zerstörte sie gänzliäi; hierauf nahm er Mantua, dessen Mauern er mit Sturmböcken durchbrach, und stand schon in Begriff über den Po vor Ravenna zu rücken, als Smaragdns um Waffenstillstand bat und die Tochter des Königs, die mit dem Herzog Godiskalk von Kallinikos gefangen worden war, samt Gemahl, Kindern und Schätzen herausgab. . Im Juli des folgenden Jahres (604) sicherte der verständige König feinem Volke das Königtum und seiner Familie die Thronfolge dadurch, daß er fein noch nicht zweijähriges Söhnchen Adelwald als Langobardenkönig anerkennen ließ. Dies geschah im Eirkns zu Mailand vor den Augen einer Gesandtschaft des Frankenkönigs Theudebert. Das 4,öchteichcn Theudeberts ward dabei mit dem Knäblein verlobt und ewiger Friede zwischen Langobarden und Franken geschloffen. Im April des nächsten Jahres (605) brach der Krieg mit Byzanz wieder aus. Doch Agilulf brachte in Tuscien eine Burg nach der andern in feine Gewalt, so daß Smaragdns sich noch in demselben Jahre einen einjährigen Frieden für 12 000 Solidi erkaufte und nach Ablauf desselben um dreijährige Verlängerung bat. Agilulf gewährte ihm die Bitte, und fo ward bis zum November 609 die Ruhe erhalten und dann noch sechs- mal der Friede verlängert, so daß die Kämpfe zwischen Kaiserlichen und Langobarden bis 615, die ganze übrige Regierungszeit Agilulfs hindurch geruht haben. Daß der König auf weitere Eroberungen verzichtete, ist ein neuer Beweis für feine Herrscherklugheit, vielleicht auch für den segensreichen Einfluß der friedliebenden Theudelinde. „Er wollte das bisher noch gar nicht recht zur Ruhe gekommene Langobardenreich nach geschehener Abrundung — denn die kaiserlichen Gebietsinseln und Grenzeinschiebsel hatte er alle gewonnen — in seinen Teilen erst zusammenwachsen und dadurch festen Bestand gewinnen lassen. Nur so sicherte er den Langobarden die Herrschaft in Italien. Zugleich befestigte er die beste Stütze des Reichs, nämlich das Königtum, zum Nutzen seines Volkes und auch seiner Familie, die er für lange Zeit mit dem Throne verband. War alles in gute Ordnung gebracht, dann konnten Krieg und Eroberung wieder beginnen." An einen ewigen Frieden mit den Byzantinern wäre ja nicht zu denken gewesen. Daß er byzantinischerseits so lange erhalten blieb, hatte seinen Hauptgrund in den damaligen innern Wirren des oströmifchen Reichs, dem Wiederausbruch des Kriegs mit den Persern und in der Gefahr, die von seiten der Avaren in gleicher Weise Langobarden wie Byzantinern drohte. Zuerst brachen die unter avarischer Hoheit stehenden Slaven den Frieden
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