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1. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 70

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
70 Die Langobarden bis zum Verlust ihrer Selbständigkeit. mit dem Kaiser (seit 610 Heraklius) und verwüsteten die oströmischen Teile von Istrien, gleich daraus (611) siel der Chakan der Avaren selbst in das langabardische Istrien, dann in Venetien und Friaul ein. Über diesen Avareneinsall sind wir durch den trefflichen Friauler Paulus Diakonus auf das genaueste unterrichtet; der nächste Abschnitt giebt seinen schönen und warm empfundenen Bericht wieder. Ein Jahr darauf kam der heilige Kolumban nach Italien, wurde von Agilulf freundlich aufgenommen und gründete das später so berühmt gewordene Kloster Bobbio in dem ligurifchen Apennin. Von König Agilulf ist nur noch zu sagen, daß er im Jahre 615 nach fünfundzwanzigjähriger ruhmreicher und ersprießlicher Regierung feine Tage zu Mailand in Frieden beschloß. Er hinterließ ein nach außen und innen beruhigtes und gefestigtes Reich. Von Theudelinde, die ihn länger als ein Jahrzehnt überlebte, wird später noch die Rede sein. 11. Die Abaren m Frmul und die Ahnen des Haulus Diakonus. (611.) Jenseits der Julifchen Alpen und des Karst faßen, feit dem Abzug der Langobarden aus Pannonien, in deren alten Gauen die wilden und grausamen Avaren, mit denen einst Alboin einen Friedensbund geschlossen hatte, welchen sie nur achteten, wenn es ihnen gefiel und Vorteil versprach. Begehrlich schauten die gefährlichen Freunde nach der nordöstlichen Mark des großen Langobardenreiches herüber und beunruhigten die Bewohner von Friaul und Venetien häufig durch ihre räuberischen Einfälle. Zu Hütern des bedrohten Landes hatten die Könige die Herzöge von Friaul gesetzt, und zu König Agilulfs Zeiten waltete noch immer der erste dieser Herzöge, der greise Gisulf, ein streitbarer Mann, rühmlich des Hüteramtes, das ihm sein Oheim Alboin einst (568) anvertraut hatte. Einmal aber — es war dreiundvierzig Jahre nach dem Zuge Alboins, vier Jahre vor König Agilulfs Tode — da brach der König der Avaren, den sie in ihrer Sprache Chakan nannten, mit zahllosen Scharen ins Land, und Gisulf warf sich ihnen sogleich entgegen, obwohl er in der Eile nur ein kleines Häuflein feiner Langobarden an sich ziehen konnte. Als es nun zum Kampfe kam, wurde der alte Held, so tapfer er sich auch mit seiner geringen Kriegerschar gegen die ungeheure Übermacht wehrte, von allen Seiten umringt und fast mit seiner ganzen Mannschaft niedergehauen. Wie ein wilder Bergstrom überschwemmten nun die Avarenhorden das unglückliche Land Friaul, indem sie alles mit Feuer und Schwert verheerten. Nur die befestigten Plätze, in die man sich geflüchtet hatte, vermochten sie nicht zu nehmen. Auch die Burg Forojuli, jetzt Eividale genannt, wo der
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