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1. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 103

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
Perlharis Rückkehr und König Kuninkperts Schicksale. festigungen. Über alle, die ihn liebten, kam infolgedessen eine große Angst und Verwirrung, besonders über die Priester und Geistlichen, welche Alachis als ein Arianer grimmig haßte. Schon als er den Königspalast in Pavia einnahm, hatte er einen würdigen Diakon, der ihm den Segen seines bischöflichen'herrn überbringen wollte, mit harten Worten angefahren und verhöhnt. Darum fürchteten sie den Anmaßer und wünschten den frommen Kuninkpert sehnlichst zurück. Und nicht allzulange sollte der rohe Kronenräuber sich der angemaßten Herrschaft erfreuen. _ Eines Tages war Alachis damit beschäftigt, anf dem Tische Goldschillinge zu zählen. Da rollte eine der Münzen herab, und der Sohn des Aldo, noch ein kleines Kind, bückte stet), hob sie auf und gab sie dem Alachis wieder. Da sprach dieser: „Von den Dingern da hat dein Vater mehr als genug; wenn mich aber nicht alles täuscht, so wird er sie nächstens mir geben müssen." Er meinte natürlich, das Knäblein verstehe nicht, was er rede. Aber als der Kleine abends nach Hause kam und sein Vater ihn fragte, was der König heute mit ihm gesprochen habe, berichtete jener getreulich, was geschehen war und was Alachis gefagt hatte. Darüber erschrak Aldo heftig, rief sogleich seinen Bruder Graufo zu sich und erzählte ihm die argen Worle des Königs. Schnell hielten sie mit ihren Freunden und Vertrauten Rat, wie sie dem Tyrannen die Herrschaft wieder entreißen könnten, bevor sie alle zu Schaden kämen. In der Frühe des nächsten Morgens gingen sie in den Palast und sprachen zu Alachis: „Warum bleibst du nur immer in deiner Burg? Siehe, die ganze Stadt und alles Volk ist dir treu, und jener Säufer Kuninkpert ist so heruntergekommen, daß kaum noch ein Mensch zu ihm hält. Auf, ziehe einmal hinaus auf die Jagd und übe dich mit deinen Degen im Waidwerk! Wir wollen dir einstweilen mit deinen übrigen Getreuen diese Stadt hüten. Ja, wir versprechen sogar, dir in nächster Zeit das Haupt deines Feindes Kuninkpert herzubringen." Durch solche Worte ließ sich Alachis wirklich bethören, zog mit seinen Gesellen hinaus in den weiten Ltadtwald und überließ sich dort der Jagd und allerlei Lustbarkeit. Unterdessen eilten Aldo und Granso nach dem Comersee, bestiegen ein Boot und fuhren zu Kuninkpert hinüber. Als er sie vor sich gelassen hatte, warfen sie sich ihm zu Füßen, gestanden ein, daß sie schändlich gegen ihn gehandelt hätten, gelobten für die Zukunft stete Treue und erzählten ihm, wie Alachis Böses wider sie im Schilde führe und welchen Rat sie ihm zu seinem Verderben gegeben hätten. So sprachen sie weinend, und auch der gute König konnte die Thränen nicht zurückhalten. Er versicherte sie seiner Huld und Gnade. Dann ward ein Tag bestimmt, an welchem Kuninkpert nach Pavia kommen und die Königsstadt wieder zuhanden nehmen sollte. Und so geschah es auch. Am festgesetzten Tage erschien Kuninkpert
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