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1. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 119

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
König Liutprand. 119 Bitte Nachdruck geben. Aber auch Liutprand schickte Gesandte an den Frankenherrscher und enthüllte ihm das zweideutige Verfahren des Papstes. Karl war ganz in der Lage, den Zorn Liutprands gegen die Rebellen und ihren Bundesgenossen zu begreifen und konnte auch nicht wünschen, sich den mächtigen König zum Feinde zu machen. Deshalb blieb er neutral. Dennoch konnte (oder wollte?) Liutprand die ewige Stadt nicht erobern und zog 739 nach Pavia zurück. Von dort aus brach er in das Ravennatische ein und verwüstete das Land. Aber während des unterwarf sich Tranfa-muud mit kaiserlichen Truppen von Rom aus sein Herzogtum wieder und ermordete den Hilderich, so daß der König wieder genötigt war, Truppen gegen den rebellischen Herzog zu entsenden. Aus diesem Kampfe weiß Paulus Diakonus ein paar Einzelheiten zu berichten: Der König hatte einst dem Herzog Ratchis von Friaul und seinem Bruder Ahistulf mit den Frianlern die Nachhut anvertraut. Diese wurden von den Spole-tanern und Römern angefallen und einige von ihnen verwundet. Ein überaus tapferer Spoletauer rief den Ratchis mit Namen zum Kampfe auf und sprengte in voller Waffenrüstung auf ihn los. Ratchis aber warf ihn sofort vom Rosse, und als friaulifche Gefolgsmannen ihn umbringen wollten, ließ Ratchis nach seiner gewöhnlichen Milde ihn laufen; auf Händen und Füßen kriechend entkam der Spoletaner in den Wald. Aht< stulf wurde auf einer Brücke von zwei starken Spoletanern zugleich hinterrücks angefallen. Da schleuderte er den einen mit einem Stoß des um- gekehrten Speeres über die Brücke hinab, ging dann sogleich auf den andern los, tötete ihn und schickte ihn seinem Kameraden ins Wasser nach. Damals war eben Gregor der Dritte gestorben (741), und sein Nachfolger, der Grieche Zacharias, ein weltkluger Mann von milderem Gemüt, suchte Versöhnung mit dem Langobardenkönig. Dieser versprach ihm die vier dem römischen „Herzogtum" entrissenen Städte zum Ge^ schenk und erhielt für die Zusicherung Hülsstruppen gegen den aufrührerischen Transamund. Als der Empörer, der römischen Hülfe beraubt, vom Herannahen des Königs hörte, gab er jeden Widerstand auf, ritt dem Könige entgegen und überlieferte sich selbst in seine Hand. Liutprand steckte ihn in ein Kloster und übergab das Herzogtum dem bisherigen Herzog von Chiusi, Agiprand, seinem Verwandten. Dann kehrte er seine Waffen unverweilt gegen Benevent, wo ebenfalls der Aufruhr fein Haupt gegen den König erhoben hatte. Als hier der Herzog Gregor nach siebenjähriger Herrschaft eines gewaltsamen Todes gestorben war, hatten die Beneventaner sich selbst einen neuen Herzog mit Namen Godschalk erkoren, der sich ganz als unumschränkten Herrscher gebärdete. Aber als Liutprand gegen ihn heranrückte, floh Godschalk nach der Meeresküste, um im oströmischen Reiche eine Stätte zu finden, wurde indes, als er eben den Fuß aufs Schiff
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