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1. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 146

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
146 Die Langobarden bis zum Verlust ihrer Selbständigkeit. Ziehungen zu Byzanz, sein Ansehen in Unteritalien wußte er kraftvoll geltend zu machen und nahm den Titel eines „Fürsten" an. Der Papst drängte nun den Frankenkönig unaufhörlich, den gefährlichen Herzog unschädlich zu machen, und Karl selbst mußte daran liegen, der Selbständigkeit desselben womöglich ein Ende zu bereiten. So beschloß er denn von Rom, wo ihn der Papst Anfang 787 feierlich empfangen hatte, selbst gegen Arichis auszuziehen. Der Herzog erschrak, als er davon Kunde vernahm, und sandte, um das Erscheinen Karls in Benevent zu verhüten, seinen Sohn Romwald mit reichen Geschenken nach Rom, versprach alle Wünsche Karls zu erfüllen und bat ihn nur, er möge sein Gebiet nicht betreten. Aber Hadrian drängte zum Kriege; er glaubte den Versicherungen des Herzogs nicht und riet Karl zum Angriff. Der König drang auch wirklich in das Herzogtum ein und belagerte Capua. Arichis konnte nicht wagen, dem mächtigen Manne Widerstand zu leisten, er verließ Benevent und begab sich nach der festen Seestadt Salerno. Bon hier aus entsandte er seinen zweiten Sohn Grimwald an Karl und bat um Frieden. Und Karl, der die Einmischung der byzantinischen Seemacht fürchtete, gewährte ihn. Er nahm dreizehn edle Geiseln, darunter den Prinzen Grimwald, und kostbare Geschenke. Der Herzog mußte sich zu einem Jahrgeld von 7000 Solidi verpflichten; er, Romwald und alle Beneventaner gelobten Karl eidlich Einstellung aller Feindseligkeiten. Der Papst erhielt — außer einigen tuskischen Städten — auch etliche im Beneventanischen, darunter Capua; eine Schenkung, gegen die freilich der Herzog sofort Einspruch erhob. Im Juli desselben Jahres 787 starb Nomwald, der älteste Sohn des Arichis, und einen Monat später folgte ihm der schmerzgebeugte Vater ins Grab nach. Die Beneventaner verlangten nun den bei Karl ver-geiselten Grimwald zum Herzog; aber Karl trug Bedenken, weil er eine Verbindung Grimwalds mit seinem Oheim Adelgis und dem griechischen Kaiser fürchtete, und schickte vorderhand nur Gesandte nach Benevent. Als jedoch zu Anfang 788 der Papst meldete, Adelgis, „der höchst nichtswürdige, ungerechte und treulose Sohn des Tyrannen Desiderius," weile mit kaiserlichen Gesandten und Truppen in Ealabrien an der Grenze des Beneventanischen, die edle Witwe Adelperga schändlicher Mordpläne verdächtigte und sich beschwerte, die fränkischen Gesandten machten mit Byzanz und Benevent gemeinsame Sache, beschloß Karl, die griechischen Einflüsse dadurch zu entkräften, daß er den Beneventanern ihren Willen that. Es galt vor allem, die Bevölkerung selbst von den Griechen abzuziehen. Deshalb gab Karl ihr den verlangten Herrscher, den Sproß des alten geliebten Herzogshauses, den jungen Grimwald, den er durch den Zauber seiner gewaltigen Persönlichkeit ganz für sich gewonnen hatte, und erkannte ihn feierlich als Herzog an. So gelang es, den Angriff der Kaiserlichen und
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