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1. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 200

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
200 Die Franken bis zum Untergange der Merowinger. Wohnsitzen bleiben lassen mußte. Sie versprachen Hilfsvölker zu stellen, die in besonderen Kohorten zusammenstanden, zahlten wohl auch einen Tribut, erkannten überhaupt die römische Oberhoheit an, traten aber sonst in keine rechtliche oder politische Abhängigkeit vom Kaiser. Nur als kurz darauf ein Teil der sächsischen Chauken die alte „Insel der Bataver" den Saliern streitig machte und diese in der That vorübergehend daraus verdrängte, schlossen sich die Salier enger an Julian an und halfen ihm, wie gleichfalls schon geschildert worden ist (S. 268 ff.), die Chauken aufreiben, von denen ein sehr zusammengeschmolzener Rest auf dem Rheindelta blieb, während die Salier teilweise zurückkehrten und die beiden anderen Völkerschaften auf der Insel, Chauken und Bataver, in sich aufsogen. An dem Franken Charietto, der sich in diesen Stürmen als verwegener Räuberhauptmann in römischen Diensten auszeichnete, sei hiermit erinnert; ebenso an die glücklichen Kämpfe Julians gegen die fränkischen Chamaven und (5 hattuarier. Seit die Salier genügendes Bau- und Wohnland inne hatten, hielten sie die Verträge mit den Römern treulich ein; siebzig Jahre vergingen, bis sie wieder das unabweisliche Bedürfnis empfanden, ihre Wohnsitze aus Kosten der Römer auszudehnen. Dagegen tritt nun nach fast dreißigjähriger Pause in den Frankenkämpfen ein neuer Hauptzweig des Stammes, der der riparischen oder ripuarischen Franken auf. Der Name freilich, der vom lateinischen ripa herkommt und also „Ufer-fransen" (nämlich Rheinuferfranken) bedeutet, wird erst 451 zum ersten Male in Jordanes' Schilderung der katalaunischen Schlacht genannt; aber eben jene Ripuarier, die als Hilfsscharen des Aetius gegen Attila kämpften, waren die Enkel einer fränkischen Völkerschar, die im Jahre 388, als der Anmaßer Maximus seinen Sohn Viktor in Gallien als Cäsar zurückgelassen und selbst den unglücklichen Kampf gegen Theodosins aufgenommen hatte, unter drei Herzögen oder Gaukönigen, Genobaud, Markomer und Sunno, plündernd und heerend in die von Julian dem Reich wiedererworbenen Reste der Provinz Untergermanien, und zwar in der Gegend von Köln, einbrach. Gregor von Tours, der berühmte Geschichtschreiber der Franken, von dem wir in einem späteren Kapitel eingehend handeln werden, teilt uns über die nun folgenden Ereignisse den lehrreichen und zuverlässigen Bericht eines älteren Historikers, des Snlpicius Alexander, mit, den wir hier folgen lassen.*) „Damals als Maximus die Hoffnung auf feine Herrschaft bereits gänzlich aufgegeben hatte, brachen unter ihren Herzögen Geuobaud, Mar- *) Gregor von Tours, Fränkische Geschichten, Buch 2, Kap. 9. Giesebrechts Übersetzung (2. Auflage, 1878) Bd. 1, S. 62 ff.
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