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1. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 215

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
Innere Zustände um die Zeit der Reichsgründung; das salische Gesetz. 215 fdmeetnetft dessen Buckel ober gelb ist. Dieser Schild bezeugt sowohl den Reichtum'seines Besitzers, ols die Kunst seines Verfertigers. Alles wor überhaupt so beschaffen, daß dos Ganze nicht nur ein Hochzettszug, sondern auch zugleich ein Krtegszug zu sein schien." Ergänzend fet hierzu bemerkt, daft die Fronten dos blonde Haar noch vorn auf tue Stirn zu kämmten, ant Nocken aber kurz abzuscheren pflegten. Dos lang herabfallende Haar war ein besonderes Ehrenzeichen des tnerowingtschen Geschlechts, An Den vollen das Haupt umwallenden Locken, an die nie etn Schermesser kam, erkannte man schon beim ersten Anblick den König oder das Mttglted^des Königshauses. So lange die Merowinger herrschten, haben sie diese ^ttte beibehalten, und als sie schon alle wahre Macht verloren hatten, unterschieden sie sich noch durch diesen äußerlichen Vorzug selbst von den mächtigsten Großen. Den Backenbart schoren sich die Franken glatt ab und pflegten nur einen Schnurrbart zu tragen. Neben das friedliche Bild, das Apollinaris gezeichnet hat, stellen wir ein kriegerisches, das dem Geschichtschreiber Agathios, dem Fortsetzet des Prokop (f Bd 2, S. 349), entnommen ist; denn obwohl er Zustande aus der Mitte des sechsten Jahrhunderts schildert, so paßt doch seine Beschreibung der fränkischen Krieger, die nach Tejas -lode mit den Alamannen Butilin und Leuthari nach Italien kamen, sicherlich auch auf die um etwa 60 Jahre frühere Zeit, von der wir hier reden , da sich, rote ans der Schilderung selbst hervorgeht, Kampsroeise und Waffen der Franken bis dahin gor nicht geänbert hatten. Agathios erzählt, wie jette Franken vor der Entscheidungsschlacht ant Easilinus bei Eopuo (554), wo sie durch Norses eine vernichtende Niederlage erleiden sollten,*) ganz kaltblütig ihre Ibaffen instand setzten, wie sie ihre Äxte und Speere schliffen und die zerhauenen Schilde ausbesserten. „Dos olles," fährt er fort, „ging ihnen leicht von der Hand. Denn die Bewaffnung dieses Volkes ist nur ärmlich und be-barf nicht der Hänbe verschiedener Honbwerker, sonbern wenn etwas verbothen ist, bessern die Besitzer es selbst aus. Panzer und Beinschienen kennen sie gar nicht. Die meisten gehen barhäuptig einher, und nur wenige setzen für die Schlacht einen Helm auf. Brus? und 9iücken finb nackt bis an die Hüsten; von da aus gehen bis zum Knie Hosen aus Leinen oder Leder. Nur wenige sind beritten, weil sie von alters her an den Kamps zu Fuß gewöhnt und darin geübt sind. An der Hüfte herab hängt ihnen das Schwert, den Schild tragen sie auf der linken Seite. Weder Bogen noch *) Band 2, S. 351. Da diese Franken gemeinsam mit Alamannen unter alamannischen Führern kämpfen, so ist es an sich wahrscheinlich, daß sie „hesstsche Franken waren, d. f). aus den den Alamannen benachbarten, unvermischt deutsch gebliebenen rechtsrheinischen Ländern stammten. Daraus erklärt sich ihr von gallischrömischer Kultur unberührtes Wesen.
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