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1. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 293

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
Chlodowechs Sohne und Enkel bis zum Tode Chlothars. bert zu einem Bündnisse wider seinen eignen Vater zu bereden. Die Aufforderung war dem Childebert willkommen, der seinem Bruder grollte, weil er Theudobalds Reich allein in Besitz genommen halte. Um sich dafür zu rächen, bestärkte er den Sohn in feinem Vorhaben, sich gegen den Vater zu empören und ließ jenen Sachsen melden, jetzt sei es Zeit sich von Chlothars Herrschaft zu befreien. Die Sachsen brachen darauf zum drittenmal in Anstrasien ein und plünderten bis in die Gegend von Deutz bei Köln. Nachdem die beiden sich gegen Chlothar verschworen und ihre Verabredung getroffen hatten, kehrte Chramm nach der Auvergne zurück, ging aber zunächst nicht nach Clermont, sondern nach Limoges. Denn als die Einwohner von Clermont von Chramms beabsichtigtem Aufruhr hörten, verschlossen sie vor ihm die Thore und weigerten ihm den Eintritt. Und obwohl Chramm sie einschließen und belagern ließ und verheerende Krankheiten die Einwohner heimsuchten, so verteidigten sie sich doch wacker und hielten treu zu König Chlothar, von dem sie wenigstens eine mildere Behandlung als von seinem Sohne erwarten dursten. Chramm aber hielt seinen Umritt durch das Land, als ob er selbst König wäre. Als Chlothar dies hörte, sandte er, durch seinen neuen Feldzug gegen die Sachsen behindert selbst zu kommen, seine beiden andern Söhne Chari-bert und Guntram gegen den Ausrührer zu Felde. Childebert aber machte zu gleicher Zeit einen Einfall in die Champagne, die er von dem Reiche Theudobalds für sich beanspruchte (557). Wie nun Charibert und Guntram in die Auvergne kamen und vernahmen, daß Chramm sich zu Limoges befinde, zogen sie ihm entgegen und trafen ihn bei dem „Schwarzen Berge" (jetzt noch Montagne noire). Daselbst, so erzählt Gregor, schlugen sie ihr Lager auf und schickten Gesandte an ihn, er solle des Baters Eigentum, das er sich mit Unrecht angeeignet, herausgeben; wo nicht, so solle er sich zum Kampfe rüsten. Jener aber gab sich das Ansehn, als ob er sich gar nicht gegen seinen Vater ausgelehnt hätte, und antwortete: „Alles Land, was ich umritten habe, kann ich nicht mehr aus den Händen lassen, weil ich verpflichtet bin, es zu schützen; aber ich wünsche es nur mit Genehmigung meines Vaters in meiner Gewalt zu behalten." Da beschlossen die beiden andern Brüder, den Kampf entscheiden zu lassen. Alsbald brachen beide Heere aus, und als sie mit großer Kriegsmacht auseinander los gingen, erhob sich plötzlich ein gewaltiges Ungewitter mit fürchterlichen Blitzen und Donnerfchlägen und nötigte sie, ihre Kriegemannen ins Lager zurückzuführen. Um aber seine Brüder zum Rückzug zu bewegen, ließ der schlaue Chramm ihnen durch einen unbekannten Mann melden, ihr Vater sei im Sachsenkriege ums Leben gekommen. Jene nahmen die Nachricht auf Treu' und Glauben an, voll Besorgnis wegen der Erbschaft machten sie sich sofort auf und rückten nach Burgund, um sich dieser Pro-
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