Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 296

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
296 Die Franken bis zum Untergange der Merowinger. Doch das Ende des Wüterichs war nahe. Im folgenden Jahre (561) wurde er, als er in dem Forste von Cuise jagte, plötzlich von einem Fieber befallen und sogleich nach Compiegne gebracht. Und als das Fieber ihn furchtbar schüttelte, sprach er zu wiederholten Malen: „Ach, wie groß muß doch jener König des Himmels sein, der so mächtige Könige wie mich so elend umkommen läßt!" Endlich starb er in bittrer Herzensangst einen Tag nach dem Jahrestag der Ermordung des unglücklichen Chramm, im einundfünfzigsten Jahre seiner Regierung. Nach Chlothars Tode wagte einer seiner vier Söhne, Chilperich, das ganze Reich des Baters an sich zu reißen und, wie Chlothar, allein zu herrschen. Kaum war der Bater beigesetzt, so bemächtigte er sich des königlichen Hortes, machte den vornehmsten Franken reichliche Geschenke und bewog dadurch viele, sich ihm anzuschließen. Auch Paris brachte er an sich. Aber es war ihm nicht lange vergönnt, denn seine Brüder verbanden sich gegen ihn, vertrieben ihn aus Paris und nötigten ihn zu einer Teilung des Reichs. So wurde das große Frankenreich wieder wie nach Chlodo-wechs Tode in vier Staaten zerrissen, die aber beträchtlich größer waren als die vor fünzig Jahren entstandenen Teilreiche: Charibert erhielt Aqui-tanien d. H. das früher westgotische Gallien bis zu Den Pyrenäen und die Hauptstadt Paris; Guntram Burgund und als Residenz Orleans, Sigibert das ripuarische und ostrheiuische Franken (Austrasien) mit Reims, Chilperich die Aremorica und das salische Land südwestlich vom Kohlenwald (Neustrien) mit Soissons. 8. Aus dem Ieben und Treiben m Stadt und Mnd im Werotmngerr eiche. Hievor wir unsern Lesern die äußeren Kampfe und inneren Wirren berichten, denen das Frankenreich feit Chlothars Tode anheimfiel, scheint es uns rätlich, von den Sitten und Gebräuchen, die in diesem Reiche etwa seit dem sechsten Jahrhundert herrschten, einige Bilder vorzuführen. Ehe wir aber den Hauptgewährsmann aus jener wilden Zeit, den wackern Gregor von Tours, selber reden lassen, schicken wir die Darstellung eines der vorzüglichsten Kenner deutscher Vorzeit voraus, der die gründliche Kenntnis des Gelehrten mit dem Feingefühl und der darstellenden Kunst des Dichters wie kaum ein andrer verbindet. Gustav Frey tag ist es, der*) uns über das Ausfehn einer Franken st adt und das Treiben *) In den berühmten „Bildern aus der deutschen Vergangenheit", 14. Aufl., Bd. 1, S. 270 ff. Ein paar unwesentliche Änderungen und einige starke Kürzungen mußten wir uns gestatten.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer