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1. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 304

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
304 Die Franken bis zum Untergange der Merowinger. schmiede auch alte Gläser von Krystall und von milchweißem Fluß, die mit Malerei geschmückt waren. Denn die seine Glasarbeit älterer Zeit war nicht sämtlich zerschlagen, die Farben vieler Edelsteine wurden im Glase nachgemacht, sogar die des Opals, und man zeigte Gläser, denen in artigem Spiel andre Körper eingeschlossen waren. Auch zu Spiegeln wurde das Glas verwandt, deren Rücken man mit Zinn belegte; selbst Fensterglas wurde verfertigt, es wird aus dem Frankenreich vor Heiligennischen und in bessern geistlichen Wohnungen erwähnt. Oft wurde das Glas benutzt, Edelsteine zu fälschen. Der Handel mit Schmuck und Juwelen hatte weit höhere Bedeutung als jetzt. Die Formen der Ringe, Diademe. Spangen und Halsketten waren sehr mannigfaltig, zahlreich die Unterschiede und Namen, die matt den Edelsteinen gefunden hatte. Smaragd und Rubin galten für die kostbarsten Juwelen, der Ruhm der Diamanten stieg erst im späteren Mittelalter; die Fürsten wurden nicht müde, indische Edelsteine zu kaufen und verarbeiten zu lassen; die Leidenschaft für diese Schmuckstücke bei Männern und Frauen war charakteristisches Kennzeichen einer Zeit kriegerischen Erwerbes und uttsichern Besitzes, auch Zeichen des Aberglaubens, denn jeder Steinart wurde eine besondere Heilwirkung zugeschrieben. Ebenso war die Kunst, edle Steine zu färben, noch wohl bekannt. Der Bernstein, einst die einzige Handelsware, welche die Völker der Ostsee den Griechen und Römern interessant machte, war ein gewöhnlicher Schmuck der Bauernfrauen im gotischen Spanien geworden ; sie trugen die Bernsteinperlen als Halsband. Auch dem Bernstein wußte man verschiedene Farben zu geben, er wurde durch die Wurzel der Anchusa und Conchyliumsaft rot gefärbt, wie schon zur Zeit des Pliuius .... Die Germanen hatten sich auch als Erben in den römischen Handel und Geldverkehr eingedrängt; fortan sollte Kapital und Arbeitslohn, Umlauf des geprägten Metalls und die Erträge, die der Besitzende von feiner Habe zog, das Erdenschicksal unsrer Ahnen bestimmen, nicht weniger gebieterisch und unablässig als urheimische Sitte und Rechtsgefühl, als das Klima der neuerworbenen Länder und als der Christenglaube. Die Könige der Burgnuden und Goten schlugen Geld seit der zweiten Hälfte des fünften Jahrhunderts, zuerst vorsichtig und spärlich, das römische Gepräge treu nachahmend, dann eigene Zeichen einfügend. Sie benutzten dafür die Genossenschaft der römischen Münzer, welche sie in Gallien vorfanden; denn diese alte und berüchtigte Gilde verstand die fremde Kunst und brachte die neuen Münzen, die im Korn oder Feingehalt schlechter ausfielen als die römischen, im Großhandel unter. Später folgten die Franken, ebenfalls mit sorgfältigem Anschluß an Bild und Umschrift der Münzen von Byzanz .... Seit Besetzung des Römerlandes durch Germanen hob sich der Handel
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