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1. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 336

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
336 Die Franken bis zum Untergange der Merowinger. Gesippen beider untereinander, obwohl die Königin Fredegunde, König Chilperichs Witwe, sie oftmals ermahnte, von der Fehde abzulassen und sich gütlich zu vertragen, damit nicht aus diesem hartnäckigen Zwiste noch schlimmere Folgen erwüchsen. Da sie aber mit versöhnlichen Worten sie nicht beruhigen konnte, brachte sie endlich beide Teile mit der Streitaxt zur Ruhe. Sie lud nämlich viele Männer zu einem Gelage ein und hieß die Häupter der Hadernden, drei Männer Namens Chariwald, Leodo-wald und Wal den, auf ein und derselben Bank sich niedersetzen. Und als nun das Mahl bis zur einbrechenden Nacht sich hinzog, blieb man noch, nachdem der Tisch bereits abgeräumt war, auf den Bänken sitzen, um weiter zu zechen. So dauerte das Trinkgelage fort. Und als sie viel Wein getrunken hatten, wurden alle dermaßen berauscht, daß zuletzt sogar die dienenden Knaben schwer bezecht in den Winkeln des Hauses schlafend herumlagen. Da schlichen sich Männer, die von Fredegunde dazu bestellt waren, mit drei Beilen hinter den Rücken jener drei Franken, und während diese noch miteinander sprachen, erhoben die Männer die Beile und hieben, sozusagen mit einem Schlage, die drei Franken nieder. Daraus gingen die übrigen vom Mahle. Als dies nun den Verwandten der Ermordeten gemeldet wurde, fingen sie an, auf Fredegunde scharfe Wacht zu halten, und sie sandten Boten an König Childebert den Zweiten, den Sohn Sigiberts, daß er die Königin Fredegunde greifen und töten lasse. Wirklich ließ auch Childebert zu diesem Zweck in der Champagne ein Heer aufbieten ; ehe es aber ausrückte, entkam Fredegunde mit Hilfe ihres Anhangs und begab sich nach einer andern Gegend. — So herrschte eine wahrhaft „grundstürzende" Verwirrung aller sittlichen und rechtlichen Begriffe im Innern des fränkischen Staates, dessen politische Geschichte wir nunmehr in Kürze weiter zu betrachten haben. 10. Die Zeit der inneren Kriege, von der Merten Aerchs-terlung Ms Zu Cbilpmcbs Tode. (Bon 561 bis 584.) Nachdem Chlothar der Erste noch einmal aus wenige Jahre die sämtlichen fränkischen Besitzungen in seiner Hand vereinigt hatte, trat nach seinem Tode, wie bereits erzählt worden ist, eine Teilung ein wie nach dem Tode Chlodowechs, die aber infolge der seitdem gemachten Eroberungen größere Gebiete als jene früheren und verschiedenartigere Elemente umfaßte. Es wurden zunächst vier Königreiche gebildet mit den Hauptstädten Paris, Orleans, Soissons und Metz, wo die Brüder Charibert, Guntram, Chilperich und Sigibert Hof hielten. Daß eine solche Teilung dem germanischen Erbrecht vollkommen entsprach, ist bereits bemerkt worden;
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