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1. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 340

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
Die Franken bis *um Untergange der Merowinger. geschichte kennen gelernt haben. Sie machten im Jahre 562 einen Raubzug in das ostfränkische Reich Sigiberts. Es gelang ihm, sie zu vertreiben ; aber bald kehrten sie zurück und schlugen Sigiberts Heer. Dennoch bewog der auftrasische König ihren Chakan zu einem friedlichen Bündnis und hatte seitdem vor ihnen Ruhe. Erst nach dem Tode von Sigiberts Nachfolger Childebert (596) kamen sie wieder, ließen sich aber durch eine Geldabsindung zum Abzug bewegen. Mit den W e st g o t e n wurde zwar 567 der lange Streit um die Striche zwischen der Garonne und den Pyrenäen (die heutige Gascogne) zu gunsten der Franken beigelegt; aber die wiederholten Angriffe König Gnntrams von Burgund auf das westgotische Septimanien, das Küstenland zwischen den Pyrenäen und dem Rhonedelta, mit den Städten Roussillon, Narbonne und Nhnes, scheiterten an der Tapferkeit des greisen Königs Leovigild und seines Sohnes Rekared.*) Viel wichtiger als alle diese auswärtigen Kriege waren die Kämpfe unter den Teilstaaten. Sie alle zu erzählen und dabei dem Gewährsmann Gregor in dem Maße wie oben das Wort zu geben, ist im Rahmen unseres Werkchens unmöglich und würde auch wenig Zweck haben. Es ist ein wüstes, wirres Getümmel, in dem man sich schwer zurechtfindet und das im einzelnen zu unerquicklich ist, um die menschliche Teilnahme des Lesers zu erregen und zu fesseln. Aber einige gewaltige Menschen ragen doch aus diesem Wirrsal hervor, deren Schicksale und deren Verbrechen dem Zeitalter gleichsam den Stempel aufgedrückt haben und zugleich einen leitenden Faden durch die Geschichte dieses Zeitalters bilden."*) Als Einführung in die vielfach verwickelten Verhältnisse teilen wir zuerst die trefflich orientierende Darstellung eines ausgezeichneten Geschichtsforschers mit. „König Sigibert von Austrasien war ein tapferer Krieger und ein tüchtiger Mann; aber noch höher priesen seine Zeitgenossen seine Gemahlin B r u n h i l d e (Brunichildis, Brünnhilde). Sie war die Tochter des Westgotenkönigs Athanagild. Durch Empörung und durch ein Bündnis mit den Oströmern hatte dieser den Thron gewonnen."***) Später wußte er zwar diesen gefährlichen Bundesgenossen einen Teil der Städte wieder zu entreißen, die er ihnen hatte überlassen müssen; aber er kam doch nicht zum ungestörten Besitz von Spanien. Umsomehr mußte er sich hüten, mit den Franken in Krieg zu kommen, damit nicht die Kaiserlichen wieder von der andern Seite vordrängen. Die Franken hatten schon wiederholt das noch westgotische Gallien zu erobern versucht und hatten auch trotz mancher *) Bgl. Band 2, S. 392. **) Siehe Kaufmann, Deutsche Geschichte, Bd. 2, S. 141 f. Die folgenden Absätze sind diesem Werke entnommen. ***) Vgl. Band 2, S. 388 f.
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