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1. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 403

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
Die letzten Merowinger. 403 stimmt, der acht Tage später zusammentrat. . . . Die Geistlichen erreichten die Anerkennung eines Teiles ihrer Forderungen, aber einige davon wurden nicht unwesentlich eingeschränkt, vor allem ihr Beschluß über die Ernennung der Bischöfe. Zunächst wiederholte zwar das Edikt den Beschluß des Konzils, daß der Bischof von der Gemeinde und dem Klerus frei gewählt werden solle, fügte aber hinzu, daß die Einsetzung des Gewählten und damit die Entscheidung über die Würdigkeit der Person dem Könige zustehe. Darauf folgte dann noch ein zweiter Zusatz, der die freie Ernennung durch den König zuließ, nur sollte er einen gelehrten und würdigen Mann wählen. ... Des Papstes geschieht in dem Edikt keine Erwähnung; er hatte noch keine Gewalt über die fränkische Kirche. . . . Zwei Jahre später erschienen die geistlichen und weltlichen Großen aus Burgund unter Führung ihres Majordomus vor dem König auf feinem Landgut bei Paris, und der König erließ dann wieder ein Edikt, durch das er den Beschlüssen dieser Versammlung gesetzliche Kraft gab. Das Edikt ist nicht erhalten. Das aber ist bezeichnend, daß Burgund unter seinem Majordomus einen eigenen Landtag hatte. Noch fühlbarer war das Bedürfnis nach einem starken selbständigen Regimente in Australien. Die weiten Lande jenseit des Rheins, die Thüringe, Hessen, Schwaben und Baiern, konnten nicht von Paris aus in Gehorsam gehalten werden. Sie verlangten einen König, der ihnen näher war und Zeit für sie hatte. Dazu kam der Ehrgeiz der großen Geschlechter an Mosel, Maas und Rhein. So lange hatten sie das Regiment ganz in der Hand gehabt, und nun sollten sie sich von einem Hofe regieren lassen, den die Großen von Neustrien bildeten! Ehlothar widersetzte sich dem Verlangen nicht und übergab 622 seinem Sohne Dagobert die Länder östlich von den Ardennen und Vogesen als Teilstaat. Metz war die Hauptstadt. Dagobert stand hierunter der Leitung des heiligen Arnulf, welcher Bischof von Metz war, und Pippins des Älteren, der das Amt des Majordomus erhielt. Pippin gehörte, wie wir wissen, einem vornehmen fränkischen Geschlecht an, und als sich seine Tochter um 630 mit dem Sohne Arnulfs vermählte, da wurde zwischen Maas, Mosel, Rhein und Roer ein sehr großer Bezirk zusammengebracht, der dann später die Grundlage bildete für die Macht, welche der Enkel dieses Paares erwarb, Pippin der Mittlere, der Gründer des Herrscherhauses der Karolinger. Dagobert nahm unter der Führung jener Räte alsbald eine selbständige Stellung ein und handelte auch in wichtigen Fällen gegen den Wunsch seines Vaters. 2m Jahre 625 berief Ehlothar die Großen aus allen drei Landen zu einem Reichstag, und in dieser glänzenden Versammlung ward Dagobert mit der Schwester von seines Vaters Gemahlin verheiratet. Am dritten Tage nach dem Fest kam es aber zwischen den Königen zu ernstem Streit. Dagobert forderte für 26*
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