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1. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 407

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
Die letzten Merowinger. 407 sondern nur am guten Willen gefehlt hatte, solange sie durch die neuftrischen Großen Befehle empfingen. Jetzt, wo sie sich thatsächlich selbst regierten, drängten sie in harten rühmlichen Kämpfen die schlimmen Feinde im Osten zurück. Im Jahre 633 wurde dem Könige noch ein Sohn geboren. Um einem Bürgerkriege nach seinem Tode vorzubeugen, berief Dagobert sogleich einen großen Reichstag und schloß mit den austrafischen Großen, die für ©igibert regierten, einen Vertrag ab, wonach bei feinem Tode Neustrien und Burgund an den neugeborenen Ehlodowech den Zweiten fallen, Austrasien aber nebst der Provence und den früher zu Austrasien geschlagenen Gebieten von Aquitanien dem ©igibert verbleiben solle. Dieser Vertrag wurde von den geistlichen und weltlichen Großen des ganzen Reiches beschworen, und als Dagobert fünf Jahre später starb (638), auch gehalten. Aber freilich weder in Australien noch in Neustrien und Burgund herrschte wirklich ein Merowing, sondern für jeden von ihnen die Großen, die in beiden Reichen die Vormundschaft über die Königsknaben führten, mit ihrem Anhang. Ein Jahr nach Dagoberts Tode starb auch Pippin, der in der letzten Zeit wieder teil an der Reichsverwaltung von Austrasien genommen hatte, ©ein ©ohn Grimwald strebte nach der Hausmeierwürde. Aber gegen ihn erhob sich ein andrer Beamter, der bei der Erziehung des kaum zehnjährigen Königs ©igibert ebenfalls mitgewirkt hatte. Da ließ ihn Grimwald, der mit Adelgisel und Kunibert einen starken Bund bildete, töten und riß das begehrte Amt an sich. Ehe so eine Gewaltthat die inneren Zerwürfnisse in Austrasien beendete, hatte Herzog Ra i) ulf von Thüringen dieselben benutzt und seinen Abfall von ©igibert offen erklärt. Er knüpfte Verbindungen mit dem bairischen Herzog an. Dieser wurde zwar von dem fränkischen Heere, das von Mainz nach Thüringen zog, geschlagen, Ratiulf aber erfocht einen glänzenden Sieg in der Schlacht an der Unstrut. Die fränkischen Heerführer konnten sich nicht über einen gemeinsamen Schlachtplan einigen, und so erschwerten sie den Erfolg des Kampfes. Der junge König Sigibert hatte seinen Erzieher mit ins Feld genommen. Als Radulf siegreich in seine Feste zurückgekehrt war und der königliche Knabe die Verluste der ©einigen überblickte, weinte er, auf seinem Pferde sitzend, bitterlich. Radulf ließ sich zwar herab, in einem Friedensschluß die fränkische Oberhoheit anzuerkennen, war aber in Wirklichkeit von nun an ein ganz selbständiger Fürst. So wurde Thüringen für längere Zeit unabhängig vom Frankenreiche (640). Nachdem Grimwald feine Gegner beseitigt hatte, bemächtigte er sich mit Hilfe feiner Anhänger der Regierung und war vierzehn Jahre lang der eigentliche Beherrscher von Austrasien. Er stellte die Sicherheit der Gei
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