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1. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 147

1911 - Breslau : Hirt
83. Siegmund. Das Konzil zu Konstanz. 147 und heiter gesellig, aber verschwenderisch, unternehmend, aber nicht aus-dauernd, hat er Groes, wie man von ihm erwartete, nicht geschaffen. Durch seine Gemahlin Maria, die Tochter König Ludwigs des Groen von Ungarn und Polen, war er König von Ungarn und hatte hier mit den Magnaten des Landes und den Trken zu kmpfen, die im 14. Jahrhundert bereits die Donau erreicht hatten. (Vgl. 86.) Sein vterliches Erbe, die Mark Brandenburg, hatte er zuerst an Belehnung Jobst von Mhren verpfndet, dann aber dem Burggrafen Friedrich Vi. von Nrnberg aus dem Hause Hohenzollern, der ihm gegen die Trken beigestanden und seine Wahl zum deutschen Könige gefrdert hatte, erb- und eigentmlich bertragen (1415, Belehnung 1417). Fr das Reich hat er nur durch das Konzil zu Konstanz, das er berief, etwas geleistet, ihm aber andrerseits durch die Hussitenkriege schwer geschadet. Seine Versuche einer Reichsreform blieben ohne Ergebnis. Besonders aber traten während seiner Regierung die groen kirch-kirchliche lichen Fragen in den Vordergrund. Das Schisma, die von ictifsfrasen" ausgehende, von Hns aufgenommene Opposition gegen die Kirche und das Verlangen nach einer Reform der Kirche an Haupt und Gliedern fhrten zu den groen Konzilien zu Konstanz und Basel. Die Anschauung, da der Papst zur Oberherrschaft der ganzen Christen- Zustand der heit berufen sei, wurde schwer durch seinen andauernden Aufenthalt in Avig- trt^e' non erschttert, wo er im Dienste der franzsischen Könige stand. Er war kein universaler, sondern nur noch ein national-franzsischer Papst. Daher gewann der zuerst von Friedrich I. auf dem Reichstage zu Besancon (vgl. 54) ausgesprochene Grundsatz von dem gttlichen Ursprnge des Knigtums bei den christlichen Herrschern immer mehr Anhnger, die den Einflu des Papstes zu beschrnken versuchten. Ferner hatte die Kurie in Avignon, wo sie der Einknfte aus dem Kirchenstaate beraubt war, ein drckendes Besteuerungssystem der einzelnen Kirchen ausgebildet, das immer verhater wurde. Hieraus erklrt sich der wachsende Widerspruch gegen die ppstlichen Ansprche, der in weiten Kreisen Beifall fand. Auch warben die Waldenser noch immer heimlich Anhnger. An der Sorbonne in Paris *) wurde die Lehre vorgetragen, da die Verfassung der Kirche gendert werden msse. Noch weiter ging der Englnder Wiclif (f 1384) an der Universitt Oxford. Er verwarf die ppstliche Gewalt, ebenso wie die Dogmen von der Ohrenbeichte und der Wandlungslehre, weil sie mit der Heiligen Schrift L nicht im Einklang stnden. Unertrglich wurden die kirchlichen Zustnde, als 1377 neben dem Papst Das in Avignon auch ein Papst in Rom gewhlt wurde und damit die Kirchen- 0c*,5ma-spaltung, das Schisma", eintrat. Die Lage verschlimmerte sich noch da-durch, da man seit dem Kardinalkonzil von Pisa, das 1409 zusammentrat, um das Schisma zu beseitigen, sogar drei Ppste hatte. *) Theologische Schule, von Robert de Sorbon um 1270 gestiftet, spter theologische Fakultt der Pariser Universitt. 10*
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