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1. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 197

1911 - Breslau : Hirt
108. Die religisen Parteien. 197 Geboren 1509 in Noyon (in der Picards, hatte sich Calvin der Lehre Luthers angeschlossen, die er in Paris kennen gelernt hatte. Aus Frankreich verbannt, flchtete er nach Basel und legte daselbst seine religisen ber-zengungen in seinem Hauptwerke, der Institutio religionia Christianae, nieder. Nach dreijhrigem Aufenthalte in Straburg (15381541) kam er nach Gens und schuf Hier in 23 jhriger Ttigkeit das fr den Protestantismus in Westeuropa vorbildliche Gemeinwesen. Von seinen Lehren ist die wichtigste die von der Prdestinati on. Der Calm-In seiner Kirchenordnung liegt aller Nachdruck auf der Kirchenzucht. Das ni5mus-brgerliche und Familienleben wurde durch eingehende Vorschriften geordnet und unter Aussicht des Konsistoriums gestellt, das ans Geistlichen und Laienltesten gebildet und mit kirchlicher Strafgewalt ausgestattet wurde Von dem brgerlichen Gemeinwesen verlangte Calvin, da es auf Ersuchen des Konsistoriums gegen die der kirchlichen Ordnung Zuwiderhandelnden auch mit weltlichen Strafen einschreite*). Zehn Jahre kmpfte er mit unbeugsamer Willenskraft, um seine kirchlich-weltliche Ordnung durchzusetzen. Dann war jenes Gemeinwesen geschaffen, dessen Mitglieder, jeder weltlichen Lustbarkeit abhold, durch Ttigkeit und Sittenstrenge ausgezeichnet, von hoch-gespannter Freudigkeit erfllt waren, Leben und Vermgen fr ihren Glauben einzusetzen. Genf wurde der Zufluchtsort fr die um ihres Glaubens willen Verfolgten; seine Akademie besuchten Franzosen, Italiener, Schotten und Niederlnder. Calvin einigte die westeuropischen Protestanten und gab ihnen, was sie in den furchtbaren Kmpfen brauchten: unberwindlichen Glauben an Gottes Gnadenwahl, straffe Gliederung und strenge Zucht der Gemeinden. Seine Lehre verbreitete sich nach Frankreich, den Niederlanden, Schottland, England und von Hier nach Nordamerika. Seit dem Augsburger Religionsfrieden fand der Calvinismus auch Der Calm-in Deutschland Eingang und Verbreitung. Die Kurfrsten von der^'""^" Pfalz schlssen sich ihm an**), und 1613 trat auch der Kurfürst Johann^ Sigismund von Brandenburg, allerdings ohne feine Untertanen, zu ihm der. (Vgl. 115.) Da die lutherischen Theologen aber in dieser Zeit dem Dogma eine immer schrfere und endgltig abschlieende Fassung gaben, stieen sie alle die zurck, die nicht in jedem Punkte ihrer Meinung waren. Die feindselige Stimmung zwischen den Mitgliedern der beiden Kon-fefsionen verschrfte sich in einem Grade, da man sagen kann, den Lutheri-scheu seien damals die Calvinisten verhater gewesen als die Rmischen. Andrerseits war in Italien in der Mitte des 16. Jahrhunderts Italien, die Renaissance vor einer von tiefer, schwrmerischer Religiositt erfllten geistigen Strmung gewichen. Der Ruf nach Abstellung der vorhandenen kirchlichen Schden und nach Unterdrckung der um sich greifenden Ketzerei wurde an der Kurie selbst erhoben und die Arbeit daran von dem Papste Paul Iii. eifrig und tatkrftig gefrdert. *) Der Arzt erbet, der eine Lehre der Kirche in streng theologischer Weise bekmpft hatte, wurde deshalb in folgerechter Durchfhrung dieser Anschauung nach kirchlicher Verurteilung wegen Gotteslsterung von dem weltlichen Gerichte mit dem Tode bestraft. **) Hier entstand (1563) der Heidelberger Katechismus.
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