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1. Bilder aus der vaterländischen Geschichte der Neuzeit - S. 38

1910 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
38 10. Die ersten deutschen Eisenbahnen und die erste deutsche Lokomotive. 10. Die ersten deutschen Eisenbahnen und die erste deutsche Lokomotive. 1. Die ersten deutschen Eisenbahnen. Als man das Jahr 1830 schrieb, hörte man in Deutschland, daß es in England Wagen gebe, die ohne Pferde dahinliefen; sie würden von einer Dampfmaschine gezogen, und das gehe viel schneller, als wenn Pferde davorgespannt wären; damit die schweren eisernen Räder nicht in den Boden einsänken, wären auf der Straße eiserne Schienen gelegt, auf denen liefen sie, daher hießen sie auch Eisenbahnen. Da wünschten viele Leute in Deutschland, namentlich die Kaufleute, daß auch bei uns solche Eisenbahnen gebaut würden, und es bildeten sich in den großen Städten Vereine, die Eisenbahnen bauen wollten. Es gab aber auch Leute, die von der neuen Erfindung nichts wissen wollten. Die Bauern hatten Angst, daß der Kohlenrauch der Maschine ihre Felder vergiften würde. Die Ärzte behaupteten, durch das schnelle Fahren würden die Leute krank werden. Ein Windmüller, an dessen Mühle eine Eisenbahn vorüber gehen sollte, klagte sogar, die Eisenbahn würde ihm den Wind nehmen. Der preußische Generalpostmeister in Berlin fürchtete, daß die Eisenbahn seine Posten verdrängen würde und sagte: In Preußen darf keine Eisenbahn gebaut werden. Anders dachte der Kronprinz von Preußen, der spätere König Friedrich Wilhelm Iv.; er sagte: „Diesen Karren, der durch die Welt rollt, halt keine Menschenhand mehr auf." Und er hat recht behalten. Die erste deutsche Eisenbahn wurde in Bayern zwischen Nürnberg und Fürth gebaut (1835). Dann ging es auch in Preußen los. Zwischen Berlin und Potsdam wurde gemessen; es kamen Leute mit Hacke und Spaten; eiserne Schienen wurden wie Wagengeleise nebeneinander gelegt, und schließlich war die Bahn fertig. 2. Die Eröffnung der Eisenbahn Berlin-Potsdam. Es war im Oktober 1838, als die erste preußische Eisenbahn, die zwischen Berlin und Potsdam, feierlichst eröffnet wurde. Ganz Berlin war auf den Beinen, um dies Ereignis sich anzusehen. Auf dem Bahnhöfe stand auf eisernen Geleisen der schwarze Dampfwagen; er stöhnte und ächzte und schien schwer zu atmen, und aus dem hohen Schornstein stieg dicker Rauch auf. Hinter ihm standen mehrere Wagen, ähnlich den Postwagen, die an ihn angehängt waren und die er ziehen sollte; sie waren an den Seiten offen, einige auch oben, das waren die billigsten. Von allen Seiten wurde das neue Verkehrsmittel angestaunt; daß Wagen ohne Pferde dahinlaufen sollten, war doch gar zu wunderbar! Nur eins wollte manchem nicht gefallen, daß nämlich die Bahn von Engländern gebaut, die Lokomotive in England gekauft war und daß ein englischer Lokomotivführer aus der Lokomotive stand. 3. Vorsig verfertigt eine Lokomotive. Unter denen, die den Dampfwagen sich genauer betrachteten, war auch ein Berliner Maschinenbauer mit Namen Borsig. Er hatte zuerst in einer Eisengießerei und Maschinenfabrik gearbeitet, war dann Werkführer in der Fabrik geworden und hatte nun vor zwei Jahren eine eigene kleine Maschinenfabrik gegründet. Er war sehr strebsam; daher hatte ihn die großartige Er-
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