Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Bilder aus der vaterländischen Geschichte der Neuzeit - S. 43

1910 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
11. Aus der Zeit Wilhelms I. 43 beuqt er sich zu jedem Leichnam nieder und fragt jeden Verwundeten und ruft den Namen feines Sohnes in die stille Nacht hmaus. Endlich hört man einen gellenden Schrei: „Rudolf!" Der Vater hat den Sohn gefunden, aber die geliebten Züge sind bereits erstarrt, und der Vater drückt dem Toten die Augen zu. 3. Die Schlacht bei Königgrätz. Drei andere preußische Armeen drangen über die Sudeten in Vöhmen ein. Hier kam ev mit £>eri Öster-reichern zu schweren Kämpfen. Die blutigste Schlacht war bei König- grätz am 3. Juli 1866. Die Österreicher hielten eine Hügelkette besetzt; vor ihnen zog^sich ein Flußtal hin. In der Mitte vor ihnen lag am Flusse das Dorf Sadowa, obenauf den Höhen Ehlum und weiter zurück an der ©loe Königgrätz. Die anrückenden Preußen mußten das flußtal durchschreiten, wobei sie schutzlos dem österreichischen Feuer ausgesetzt waren. Dazu kam noch, daß nicht alle preußischen Armeen zur Stelle waren. Der Kronprinz, der den weitesten Weg hatte, stand noch 30 km weit entfernt. Noch in der Nacht mußte ein Offizier ihm den Befehl überbringen, seine Truppen so schnell als möglich nach dem öchlachtfeltie zu führen. Früh am Morgen schon begann der Kampf. Von den Höhen, wo die Österreicher standen, donnerten 600 Kanonen aus die angreifenden Preußen. Wie lichteten sich da ihre Reihen! Aber sie hielten sich wie Helden; immer von neuem drangen sie vor und trotzten dem furchtbaren Kugelregen. Gegen 11 Uhr war das Flußtal in den Händen der Preußen. Aber nun kam erst die schwerste Aufgabe: die Anhöhen hinan! Das war unmöglich; denn die feindlichen^Kugeln prasselten auf sie nieder wie ein Regen von Eisenstücken. Nicht ein Mann wäre von ihnen lebendig hinaufgekommen. Zurück aber wollten sie nicht; sie mußten daher liegen bleiben, wo sie waren, um abzuwarten, bis der Kronprinz mit seiner Armee von Norden her den Österreichern in die Seite komme. Aber wo blieb der Kronprinz? Es wurde Mittag, und noch war nichts von ihm zu sehen. Da wurde mancher besorgt, und fragend sah König Wilhelm auf Moltke. _ Der aber rauchte gelassen seine Zigarre und sagte zuversichtlich: „Majestät werden heute nicht nur die Schlacht, sondern auch den Feldzug gewinnen." Endlich, um 1 Uhr, hörte man weit von links her Kanonendonner; und nun hieß es: Der Kronprinz ist da! Seine Truppen erstiegen von Norden her die Höhen und eroberten die hier so furchtbar wirkenden feindlichen Kanonen und das Dorf Chlum. Nun rückten auch die im Tale stehenden Truppen von Westen gegen die Hügel vor. Die Österreicher mußten den Rückzug antreten, aus dem bald eine wilde Flucht wurde. Die Preußen hatten die Schlacht gewonnen. König Wilhelm durchritt das weite Schlachtfeld und wurde überall von den ermatteten Soldaten mit brausendem Hurra empfangen. Erst spät abends fand er den Kronprinzen, durch dessen rechtzeitiges Erscheinen die Schlacht gewonnen wurde; tiefbewegt reichte er ihm die Hand. 4. Folgen des Krieges. Durch den deutschen Krieg bekam Preußen die Provinzen Schleswig-Holstein, Hannover, Hessen-Nassau und die Stadt Frankfurt a. M. Alle Staaten nördlich vom Main traten
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer