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1. Bilder aus der vaterländischen Geschichte der Neuzeit - S. 46

1910 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
46 11. Aus der Zeit Wilhelms I. Die Verluste häufen sich. Major v. Hennings hält mit dem Bataillons- adjutanten, jede Deckung verschmähend, hinter der Schützenlinie und erteilt mit großer Ruhe seine Befehle. Eben steigt er vom Pferde, da durchbohrt eine tödliche Kugel seinen Hals. Leutnant Zieger will ihn mit zwei Musketieren hinter eine zerbrochene Protze, schaffen, dabei wird einer der Träger erschossen. Hauptmann v. Monbart, dem bereits das Pferd unter dem Leibe getötet und dessen Arm durch zwei Schüsse gestreift ist, übernimmt die Führung des Bataillons. Alles ist jetzt bemüht, in dem fürchterlichen Feuer Deckung zu finden. Nur der Regimentstambour Menzhausen steht noch aufrecht, schwingt seinen Trommelstock und feuert seine Kameraden an. Erst als ihm eine Kugel den Stock in der Hand zerschossen und eine andere seinen Helm durchlocht hat, wirft er sich nieder, ergreift ein Gewehr und feuert lebhaft mit. Immer neue Regimenter werden vom Feinde vorgeschoben; die Schützen müssen verstärkt werden; unser Zug schwärmt in die Schützenlinie. Mit anderen Bataillonen zusammen unternehmen wir einen Vorstoß und nähern uns dem Feinde bis auf 400 m. Die Kolonnen des Feindes überschütten uns mit ununterbrochenem Salvenfeuer; dennoch gelingt es uns, die gewonnene Stellung zu behaupten. 20 Mitrailleusen richten jetzt ihr Feuer gegen unsere Kompagnien, davon treffen 4 unsere Flanke von einer Straße aus, in deren Gräben sich feindliche Schützen eingenistet haben. Plötzlich verstärkt sich das feindliche Feuer zu noch nicht dagewesener Höhe. Die schon einmal abgelösten französischen Schützen erhalten durch Garderegimenter aufs neue Ablösung und Unterstützung. Unter dem verstärkten Feuer ihrer Batterien unternehmen sie einen Vorstoß. Er wird trotz der Übermacht zurückgewiesen; die Garde weicht zurück in die Schlucht; der beabsichtigte Durchbruch ist gescheitert. So lagen wir von 5 bis 7 Uhr in dem furchtbarsten Feuer. Da sahen wir, daß ein Teil der Bedienungsmannschaften von den feindlichen Batterien flüchtet. Jetzt ist es Zeit, die Geschütze zu nehmen. Seit vier Stunden haben sie Tod und Verderben in unsere Reihen geschleudert. Hauptmann v. Monbart voran; wir mit kräftigem Hurra hinterdrein, hinab in die Schlucht, den jenseitigen Hang hinan! Wir sehen dem Gegner ins Weiße des Auges. Fast sind die Vordersten an den Geschützen. Da erscheinen neue französische Kolonnen und überschütten uns, die wir bereits gänzlich erschöpft sind, mit mörderischem Nahfeuer. Unsere Kompagnien stutzen — und sie müssen zurück nach der Schlucht, überschüttet vom Feuer des Feindes. Einer stürzt nach dem andern; unserm Kompagnieführer zerschmettert ein Granatsplitter die Stirn. Unser Feldwebel sammelt, selbst blutend, die kleine Schar hinter einem Wald-vorsprunge." 5. Sedan. Als die geschlagenen französischen Truppen in Metz eingeschlossen waren, suchte ein anderes feindliches Heer sie zu befreien. Aber die Deutschen kamen den Franzosen zuvor und griffen sie an, ehe sie Metz erreichten. Bei Sedan kam es daher am 1. September zu einer großen Schlacht. Die Deutschen waren so marschiert, daß sie in weitem Umkreise rings um Sedan standen und das französische Heer ganz umzingelt hatten. Sedan liegt in einem Tale an der Maas, rings
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