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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 135

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 135 — 5. Der letzte Sieg über Darius 331. — Von Ägypten aus wandte sich Alexander nun wieder gen Norden und drang in das Innere des Perserreiches ein. Bei der Stadt Gaugamela (in Assyrien) stand der König Darius mit seinem Heere. Der vorsichtige Parmenio, erschrocken über die zahllose Menge der Perser, riet dem Alexander, in der Nacht die Feinde zu überfallen. Aber Alexander erwiderte: „Nein, ich mag den Sieg nicht stehlen." Am Morgen der Schlacht schlief er so fest, daß der alte Feldherr ihn wecken mußte. „Herr," sagte er, „du schläfst ja, als ob wir schon gesiegt hätten." — „Haben wir denn nicht gesiegt," erwiderte der Held, „da wir den Feind nun endlich vor uns haben?" So des Sieges im voraus gewiß, begann er den Kampf und schlug die Perser so entscheidend, daß sie keinen ferneren Widerstand mehr versuchen konnten. 6. Des Darius Ende. — Der unglückliche Darius war geflohen, aber Alexander verfolgte ihn unablässig. Da kam er einst durch eine große Wüste, wo es an Wasser mangelte. Endlich hatte ein Soldat etwas gefunden und brachte es in seinem Helme dem durstigen Alexander. Da der König aber merkte, daß seine Krieger mit schmachtenden Blicken nach dem vollen Helme sehen, sprach er: „Soll ich der einzige sein, der trinkt?" und goß den Labetrunk auf die Erde. Eine solche Enthaltsamkeit riß alle zur Bewunderung fort. „Auf", riefen sie begeistert, „führe uns weiter; wir sind nicht müde, wir sind nicht durstig, wir halten uns nicht für sterblich, wenn ein solcher König uns führt." Darms wurde endlich auf der Flucht von Bessus, einem seiner Statthalter, der sich selbst zum Könige machen wollte, getötet. Alexanders Reiter fanden ihn blutbedeckt in den letzten Zügen. Er bat sie um einen Trunk für seine lechzende Zunge, und ein Macedonier reichte ihm etwas Wasser. Erquickt sprach der Sterbende: „Freund, das ist mein größter Schmerz, daß ich dir deine Wohlthat nicht einmal vergelten kann; aber Alexander wird sie dir vergelten. Und dem Alexander werden die Götter die Großmut lohnen, die er an meiner Mutter, meiner Gemahlin und meinen Kindern geübt hat. Ich reiche ihm hier
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